Gijs van Lennep – Wikipedia

Gijs van Lennep
Gijs van Lennep 1971
Nation: Niederlande Niederlande
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis der Niederlande 1971
Letzter Start: Großer Preis von Deutschland 1975
Konstrukteure
1971 Stichting Autoraces Nederland · 1973–1974 Frank Williams Racing Cars · 1975 HB Bewaking Team Ensign
Statistik
WM-Bilanz: WM-19. (1973, 1975)
Starts Siege Poles SR
8
WM-Punkte: 2
Podestplätze:
Führungsrunden:

Jonkheer Gijsbert „Gijs“ van Lennep (* 16. März 1942 in Aerdenhout) ist ein ehemaliger niederländischer Automobilrennfahrer. Er entstammte dem Geschlecht Van Lennep.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gijs van Lennep im Porsche RSR Turbo beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1974
Gijs van Lennep im Iso-Marlboro FW03 beim Großen Preis der Niederlande 1974

Sein erstes Rennen fuhr der Adelige Jonkheer Gijsbert van Lennep 1958 auf einem VW. Im Laufe seiner Karriere kam er zur Formel V sowie mit DAF zur Formel 3 und zählte später im Porsche Carrera 6 zu den schnellsten Piloten seines Landes. 1970 fuhr er für das finnische Wihuri-Team einen Porsche 917. In jenem Jahr gewann er auch den Porsche-Cup als bester Porsche-Privatfahrer. 1971 siegte er zusammen mit dem Österreicher Helmut Marko im 24-Stunden-Rennen von Le Mans, ebenfalls im Porsche 917. Bis zum 24-Stunden-Rennen 2010 hielten Marko und van Lennep dort den Distanzrekord. Sie fuhren in 24 Stunden 5335,313 km. 2010 kam der siegreiche Audi R15 TDI von Mike Rockenfeller, Timo Bernhard und Romain Dumas 75 Kilometer weiter. Bei der Targa Florio belegte er den zweiten Platz. 1973 gewann er dieses Rennen zusammen mit Herbert Müller (Schweiz) auf einem Porsche Carrera RSR.

Außer in der Markenweltmeisterschaft startete van Lennep in der Interserie.

Sein Formel-1-Debüt gab van Lennep beim Großen Preis der Niederlande 1971 für das Team Stichting Autoraces Nederland. Dieses Rennen blieb sein einziger Start in der Saison 1971. 1973 und 1974 startete er insgesamt viermal für das Team Frank Williams Racing Cars, das in dieser Zeit Rennwagen der Marke Iso Rivolta einsetzte, und in der Saison 1975 dreimal für Ensign. Dabei waren seine besten Platzierungen jeweils ein sechster Platz beim Großen Preis der Niederlande 1973 und beim Großen Preis von Deutschland 1975, sodass er insgesamt zwei WM-Punkte in seiner Formel-1-Karriere erreichen konnte.

1972 gewann van Lennep die Europäische Formel-5000-Meisterschaft.

Als seinen größten Erfolg erachtete Gijs van Lennep den erneuten Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans 1976, dieses Mal zusammen mit Jacky Ickx in einem Porsche 936 Spyder. 1974 stand er ein drittes Mal in Le Mans auf dem Podium der ersten Drei. Mit Partner Herbert Müller pilotierte er einen Porsche 911 Carrera RSR an die zweite Stelle der Gesamtwertung. Ein Jahr erreichte er, wieder mit dem Schweizer als Partner den vierten Rang. 1972 war sein schwärzestes Rennen an der Sarthe, als sein Teamkollege Joakim Bonnier in der Nacht nach einer Kollision tödlich verunglückte. Ende 1976 trat er offiziell vom Rennsport zurück.

Gijsbert van Lennep hat zwei Brüder, die ebenfalls Automobilsportler waren, David van Lennep und Hugo van Lennep. Gerard van Lennep, ein Cousin, war vorzugsweise als Rallyefahrer aktiv, trotzdem aber 1966 und 1967 Niederländischer Staatsmeister als Rennfahrer der Klasse bis 850 cm³ mit einem Steyr-Puch.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1970 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich AAW Racing with David Piper Porsche 917K Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Piper Ausfall Unfall
1971 Deutschland Martini Racing Team Porsche 917K OsterreichÖsterreich Helmut Marko Gesamtsieg
1972 Schweiz Ecurie Bonnier Switzerland Lola T280 FrankreichFrankreich Gérard Larrousse SchwedenSchweden Joakim Bonnier Ausfall Unfall
1973 Deutschland Martini Racing Team Porsche Carrera RSR Schweiz Herbert Müller Rang 4
1974 Deutschland Martini Racing Team Porsche Carrera RSR Schweiz Herbert Müller Rang 2
1975 Deutschland Gelo Racing Team Porsche Carrera RSR Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich J. Fitzpatrick Liechtenstein M. Schurti NiederlandeNiederlande T. Hezemans Rang 5 und Klassensieg
1976 Deutschland Martini Racing Porsche Porsche 936 Belgien Jacky Ickx Gesamtsieg

Sebring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1967 Deutschland Porsche Auto Porsche 906 Deutschland Udo Schütz Deutschland Rolf Stommelen Ausfall Unfall
1970 Finnland Racing Team AAW Porsche 908/02 Finnland Hans Laine Ausfall Defekt
1972 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gulf Research Racing Company Mirage M6 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Derek Bell Ausfall Differential

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
1966 Racing Team Holland
Ben Pon
Porsche 906 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MUG Italien CCE Deutschland HOK Schweiz SIM Deutschland NÜR Osterreich ZEL
15 7 DNF 6
1967 Porsche Porsche 906
Porsche 911
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Deutschland HOK Italien MUG Vereinigtes Konigreich BRH Italien CCE Osterreich ZEL Schweiz OVI Deutschland NÜR
DNF DNF 3
1968 Ben Pon Porsche 910 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Deutschland NÜR Belgien SPA Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL Frankreich LEM
DNF DNF
1969 S.R.T. Holland
Alpine
Abarth
Abarth 2000S
Alpine A220
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL
23 21 39
1970 Racing Team AAW
David Piper
Martini Racing
Porsche 908
Porsche 917
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL
DNF DNF 4 11 4 5 DNF 9
1971 Martini Racing
Autodelta
J. W. Automotive
Porsche 917
Alfa Romeo Tipo 33
Porsche 908
Argentinien BUA Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
DNF DNF 9 DNF DNF 2 3 1 2
1972 Gulf Racing
Autodelta
Ecurie Bonnier
Mirage M6
Alfa Romeo Tipo 33
Lola T280
Argentinien BUA Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
DNF DNF 4 DNF 4 DNF DNF DNF
1973 Porsche Porsche Carrera RSR Vereinigte Staaten DAY Italien VAL Frankreich DIJ Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
8 9 DNF 5 1 5 4 8
1974 Porsche Porsche Carrera RSR Italien MON Belgien SPA Deutschland NÜR Italien IMO Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT Frankreich LEC Vereinigtes Konigreich BRH Sudafrika 1961 KYA
5 3 6 DNF 2 6 2 7 5
1975 Dannesberger
Gelo Racing
Porsche 908 Vereinigte Staaten DAY Italien MUG Frankreich DIJ Italien MON Belgien SPA Italien PER Deutschland NÜR Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
3 9 DNF DNF
1976 Kannacher Racing Porsche 934 Italien MUG Italien VAL Deutschland NÜR Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Italien IMO Deutschland NÜR Osterreich ZEL Italien PER Vereinigte Staaten WAT Kanada MOS Frankreich DIJ Frankreich DIJ Osterreich SAL
5

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • lobo: Gijs van Lennep. In: Christophorus. Zeitschrift für die Freunde des Hauses Porsche, Jg. 23 (1974), Nr. 128, Mai 1974, S. 37f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gijs van Lennep – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien