Eugene H. Peterson – Wikipedia

Eugene H. Peterson (2009)

Eugene H. Peterson (* 6. November 1932 in East Stanwood, Washington; † 22. Oktober 2018[1]) war ein US-amerikanischer presbyterianischer Pfarrer, Sprachwissenschaftler, Bibelübersetzer der The Message, Buchautor, Dichter, Philosoph und war Professor für Spirituelle Theologie am Regent College in Vancouver.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peterson wuchs als Sohn eines Metzgers und einer Pfingstpastorin in Kalispell, im westlichen Montana auf. Er studierte Philosophie an der Seattle Pacific University in Seattle, Washington, wo er auch seinen Bachelor machte. Er setzte sein Studium am Theological Seminary New York in New York fort, und seinen Master of Arts in semitischen Sprachen erhielt er von der Johns Hopkins University in Baltimore.

1962 gründete Peterson als junger Pastor die Christus-unser-König Presbyterian Church (PCUSA) in Bel Air, einer Vorstadt Baltimores, Maryland, wo er 29 Jahre bis ins Jahr 1991 als Hauptpastor tätig war. Danach wurde er Professor für Spirituelle Theologie am Regent College in Vancouver, British Columbia, bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2006.

Nach seiner Pensionierung lebte er mit seiner Frau in der Nähe des Glacier National Park im Westen des ländlichen Montana.[2][3][4][5]

Lehre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peterson bemängelte, dass viele Pastoren und kirchliche Leitungspersonen kaum Zeit für Stille, Reflexion und Gebet nehmen würden, weil sie ein zu überladenes Leben hätten. So begann er, in seine Agenda Begegnungen mit Karl Barth, Jean Calvin, Fjodor Dostojewski und Sören Kierkegaard einzutragen, was einfach ungestörte Lesezeiten bedeutete. Er empfahl allen, bei ihrer Lektüre anspruchsvoll zu sein und die kompetentesten Autoren auszuwählen. Wichtig war ihm auch ausgedehnter Urlaub in den Bergen Montanas für die Familie und für seine Predigtvorbereitungen. Er suchte einen geistlichen Begleiter und Kollegen für den fachlichen Austausch. Pastoren sollten ihre Kirchgemeinden behandeln wie geduldige Bauern, die ihre Felder bestellen, nicht wie rigorose Städteplaner, die von Machbarkeit und Technokratie geprägt sind. Menschen bräuchten Gespräche ohne Druck und Hetze. Gott komme in Jesus Christus in die unheilige Welt hinein und nehme sich der Sünder und Kranken geduldig an.[6]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Hauptwerk: The Message[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peterson ist für The Message, seine Bibelübersetzung in zeitgenössischer Sprache, bekannt geworden. Als Sprachwissenschaftler war ihm aufgefallen, dass die Vitalität und Direktheit der biblischen Texte bisher zu kurz gekommen waren. Deshalb versuchte er, Rhythmen und Prägnanz der Texte aus den Originalsprachen direkt ins Englische umzusetzen. Zusätzlich versetzte er sich so in die Schreiber der Bibel hinein, dass seine Sätze so klingen würden, wie sie damals für die Briefempfänger geklungen hätten, die oft ganz davon betroffen, gefesselt und ergriffen waren.

1990 wurde er vom Verleger für diese Übersetzung angefragt, 1993 kam das Neue Testament beim Verlag NavPress heraus, 2003 die ganze Bibel.[7][8]

  • The Message. The New Testament in Contemporary Language. NavPress, 1993. ISBN 978-0-913-36740-7 (Ganze Bibel in Englisch erst ab 2003)

Weitere Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der Bibelübersetzung hat Peterson viele Werke zum geistlichen Leben verfasst. Er nahm dabei auch landwirtschaftliche Bezüge auf und benutzte sie als Analogien für den christlichen Glauben. Der US-amerikanische Landwirt, Universitätsprofessor und Schriftsteller Wendell Berry inspirierte und bestärkte ihn dabei.[9]

In Englisch sind erschienen (Auswahl):

Nur wenige Werke wurden ins Deutsche übersetzt:

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eugene Peterson Has Died at the Age of 85. relevantmagazine.com, 22. Oktober 2018, abgerufen am 22. Oktober 2018.
  2. Archivlink (Memento vom 19. April 2014 im Internet Archive) Eugene H. Peterson auf der Homepage von cathleenfalsani.com
  3. Archivierte Kopie (Memento vom 19. April 2014 im Internet Archive) Eugene H. Peterson auf www.ag.org
  4. [1] Eugene Peterson auf der Homepage www.pbs.org
  5. Jonathan Wilson-Hartgrove: Eugene Peterson: A Pastor's Journey. The memoirist reads the text of his life, and addresses the parlous state of the pastoral calling. CT 18. März 2011
  6. Thomas Härry: Ich und Eugene Peterson, AufAtmen 1, Witten 2017, Seiten 64–67
  7. Warum ich The Message so liebe. Faszination Bibel. Witten 2/2015, Seiten 38–41
  8. [2] Autorendetails auf www.newreleasetuesday.com
  9. Thomas Härry: Wendell Berry und ich. Das Leben kultivieren: Wie ein amerikanischer Farmer und Aktivist verschüttete Urklänge in mir weckte. AufAtmen, Bundes-Verlag Witten 2/2014