Espaces d’Abraxas – Wikipedia

Espaces d’Abraxas
Espaces d’Abraxas
Le Palacio
Basisdaten
Ort: Noisy-le-Grand, Frankreich
Bauzeit: 1978–1983
Status: Erbaut
Baustil: Postmodernismus
Architekt: Ricardo Bofill
Koordinaten: 48° 50′ 25″ N, 2° 32′ 35″ OKoordinaten: 48° 50′ 25″ N, 2° 32′ 35″ O
Espaces d’Abraxas (Seine-Saint-Denis)
Espaces d’Abraxas (Seine-Saint-Denis)
Nutzung/Rechtliches
Nutzung: Wohngebäude
Wohnungen: 610
Technische Daten
Höhe: 64 m
Etagen: 19
Baustoff: Beton, Stahl, Glas
Anschrift
Stadt: Noisy-le-Grand
Land: Frankreich

Die Espaces d’Abraxas sind ein Gebäudeensemble im Quartier Mont-d’Est des Pariser Vorortes Noisy-le-Grand im Département Seine-Saint-Denis in der Region Île-de-France in Frankreich, das zwischen 1978 und 1983 errichtet wurde. Geplant wurde es vom spanischen Architekten Ricardo Bofill, der auch das Viertel Antigone in Montpellier entworfen hat.[1]

  • L’Arc, im Hintergrund le Palacio
    L’Arc, im Hintergrund le Palacio
  • Le Théâtre, von l’Arc aus gesehen
    Le Théâtre, von l’Arc aus gesehen

Bofill wollte keine anonymen Wohnblöcke, sondern ein „Versailles für das Volk“ schaffen, in dem sich verschiedene Schichten begegnen können.[1] Dies erklärt die besondere Architektur des postmodernen Ensembles, das auf einen Innenhof ausgerichtet ist. Es gibt drei Gebäude: le Théâtre, l’Arc (der Torbogen) und le Palacio, wobei l’Arc im Zentrum liegt und im Westen von le Théâtre und im Osten von le Palacio komplett umschlossen wird. Das höchste der drei Gebäude (le Palacio) misst 64 Meter und hat 18 Etagen. Von den Wohnungen aus hat man zum Teil einen Blick auf den rund 20 Kilometer entfernten Eiffelturm.[2] Insgesamt befinden sich etwa 600 Wohnungen im Gebäudeensemble. Im Palacio sind es allein 440 Wohnungen, wovon zwei Drittel Sozialwohnungen sind.[3]

Die Kosten für den Unterhalt des Gebäudes waren jedoch höher als ursprünglich angenommen und die Wohnungsgesellschaft musste Konkurs anmelden.[4] In einem Interview mit Le monde aus dem Jahr 2014 betrachtet Bofill seine Arbeit insofern als gelungen, als dass er den Gebrauch von Fertigbauelementen in Frankreich vorangebracht hat. Gleichzeitig erkennt er, dass seine Vision, die Stadt zu verändern, gescheitert ist, weil die Bevölkerungsschichten sich nicht wie erhofft vermischt haben. Der Mangel an Geschäften und die Tatsache, dass das Ensemble in sich geschlossen ist, haben für viele Probleme bereitet. Bofills Modell ist nicht für den Bau anderer Städte übernommen worden. Man habe weiterhin nur Wohnblöcke gebaut.[5]

Der Komplex wurde in mehreren Filmen als Kulisse benutzt: in Tod dem Schiedsrichter (1983), in Brazil (1985) und in Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2[6], sowie in der Serie Arcadia 2023.

Zu sehen ist das Gebäudeensemble auch in zahlreichen Musikclips: in Ouragan[7] von Stéphanie von Monaco (1986), Fais le L[8] des Rappers Leck (2012), in Le Stress[9] des Rappers JP Manova, in Break the Silence[10] von Carbon Airways (2015), in Fallait pas[11] von Marwa Loud (2017), in Different leagues des australo-ghanaischen Rappers Manu Crooks (2018)[12] und in Tu m'appelles[13] von Adel Tawil feat. Peachy (2019), in dem auch die Arcades du Lac aus Montigny-le-Bretonneux zu sehen sind, die ebenfalls von Ricardo Bofill entworfen wurden.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ↑ a b Ricardo Bofill : « Je n’ai pas réussi à changer la ville ». 8. Februar 2014 (lemonde.fr [abgerufen am 19. April 2019]).
  2. ↑ Monumental wohnen. 18. Januar 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Juni 2019; abgerufen am 27. Juni 2019 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/blog.tagesanzeiger.ch
  3. ↑ Mikrokosmos - 012 Abraxas. Abgerufen am 27. Juni 2019 (deutsch).
  4. ↑ Wohnen in Ikonen - "Les Espaces d’Abraxas" in der Banlieue von Paris. Abgerufen am 19. April 2019 (deutsch).
  5. ↑ Ricardo Bofill : « Je n’ai pas réussi à changer la ville ». 8. Februar 2014 (lemonde.fr [abgerufen am 19. April 2019]).
  6. ↑ Sidonie Sawyer: The Hunger Games in Paris: A Futuristic Filming Location. In: Huffington Post. 28. Dezember 2015, abgerufen am 21. Oktober 2017 (amerikanisches Englisch).
  7. ↑ Xenon: Stéphanie - Irresistible/Ouragan. 4. Juli 2010, abgerufen am 19. April 2019.
  8. ↑ LECK Officiel: Leck - Fais le L (Clip Officiel). 11. September 2012, abgerufen am 16. Juni 2019.
  9. ↑ JP Manova: JP Manova - Le Stress (Clip). 25. Oktober 2016, abgerufen am 16. Juni 2019.
  10. ↑ carbonairwaysVEVO: Carbon Airways - Break The Silence. 15. Juni 2015, abgerufen am 16. Juni 2019.
  11. ↑ Marwa Loud: Marwa Loud - Fallait pas. 22. Dezember 2017, abgerufen am 16. Juni 2019.
  12. ↑ Manu Crooks: Manu Crooks - Different League (Official Music Video). 5. April 2018, abgerufen am 16. Juni 2019.
  13. ↑ Adel Tawil: Adel Tawil feat. Peachy "Tu m'appelles" (Official Music Video). 3. Mai 2019, abgerufen am 16. Juni 2019.
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