Ernesto Agazzi – Wikipedia

Ernesto Agazzi

Ernesto Agazzi Sarasola (* 4. September 1942[1] im Departamento Canelones) ist ein uruguayischer Politiker und Agrar-Ingenieur.

Als Mitglied der Guerilla-Bewegung der Tupamaros war er während der uruguayischen Diktatur bis 1978 im Departamento Paysandú inhaftiert und verließ das Land anschließend, um ins Exil nach Frankreich zu gehen. 1984, mit der Wiederherstellung demokratischer Zustände, kehrte er in sein Heimatland zurück. Im Exil hatte er sein Studium fortgesetzt und lehrte sodann als Dozent an der agrarwissenschaftlichen Fakultät der Universidad de la República in Montevideo, an der er zudem Mitglied des dortigen Consejo Directivo Central war.[2]

Am 15. Februar 2000 trat Agazzi, der weiterhin auch der Movimiento de Liberación Nacional – Tupamaros (MLN-T) angehört, sein Mandat als gewählter Abgeordneter der Movimiento de Participación Popular (MPP), Liste 609, für das Departamento Canelones in der Cámara de Representantes an. Dieses Amt hatte er fünf Jahre lang inne, bis er am 15. Februar 2005 einen Sitz als Senator in der Cámara de Senadores erhielt.[3] Zuvor saß er in der vorangegangenen 45. Legislaturperiode bereits für zwölf Tage im Senat als Stellvertreter. Am 1. März 2005 wechselte er als Staatssekretär und stellvertretender Landwirtschaftsminister ins Landwirtschaftsministerium unter Landwirtschaftsminister José Mujica, der seinem Staatssekretär hohe Wertschätzung zukommen ließ und ihn als den eigentlichen Minister sah.[4] Am 3. März 2008 wurde er schließlich, nachdem Präsident Tabaré Vázquez zuvor am 11. Februar 2008 den Rückzug Mujicas verkündet hatte, dessen Nachfolger. Agazzi wiederum trat im September 2009 zurück, um sich auf seine erneute Kandidatur für einen Sitz im Senat vorzubereiten[5] und wurde zunächst interimsweise und am 5. Oktober 2009 offiziell von Andrés Berterreche in dieser Funktion abgelöst. Im Kabinett Mujicas war er anschließend als zukünftiger Bildungsminister im Gespräch.[6][7] In der MPP ist er zudem Mitglied der Führungsspitze.[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. CalenDiario (spanisch) auf lr21.com.uy vom 4. September 2006, abgerufen am 10. August 2017
  2. "Ministerio de Ganadería: Ministro Ernesto Agazzi", La República vom 12. Februar 2008
  3. Liste der uruguayischen Parlamentarier seit 1830 (Memento des Originals vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.parlamento.gub.uy auf www.parlamento.gub.uy (PDF-Datei; 7,45 MB)
  4. "Wir stehen vor einem umfassenden Politikwechsel - Interview mit dem stellvertretenden Landwirtschaftsminister Ernesto Agazzi"
  5. "Renunció el ministro de Ganadería Ernesto Agazzi" (Memento des Originals vom 4. Februar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.elpais.com.uy, El País vom 21. September 2009
  6. "Con la aceptación de Agazzi, Mujica informa hoy al Comando del Frente", La República vom 12. Dezember 2009
  7. "Agazzi dijo no; Ehrlich lo va a pensar", La República vom 16. Dezember 2009
  8. "El MPP presentó nueva Dirección Nacional"