Erich Liebermann-Roßwiese – Wikipedia

Erich Liebermann-Roßwiese (* 25. August 1886 in Roßwiese, Kreis Landsberg, Warthe; † 1942 im Ghetto Riga) war ein deutscher Pianist, Komponist und Librettist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits während seiner Gymnasialzeit (zunächst in Landsberg, später am Königstädtischen Gymnasium in Berlin) nahm er Klavierunterricht. Er studierte von 1907 bis 1909 am Sternschen Konservatorium und an der Universität in Berlin, später an der Universität München. Ab 1914 wirkte er in Leipzig als Pianist, Klavierlehrer, Komponist und Librettist.

Erich Liebermann-Roßwiese gehörte dem Reichsverband deutscher Tonkünstler und Musiklehrer an und war seit 1921 verantwortlicher Redakteur der Programme der Philharmonischen Konzerte in Leipzig. 1928 wurde er Mitarbeiter der Mitteldeutschen Rundfunk AG (MIRAG, Vorläuferin des MDR), zunächst in der Nachfolge Wilhelm Rettichs als Leiter der Schallplattenabteilung, ab 1930 als Leiter der Konzertabteilung. Von 1932 bis 1933 war er Dozent für Rundfunkmusik am von der MIRAG initiierten Rundfunkinstitut.

Liebermann-Roßwiese war evangelisch getauft, galt aber dennoch nach 1933 als Jude. Nach erfolglosen Versuchen, eine Stellung in der Türkei zu erlangen, bewarb er sich 1938 – ebenfalls erfolglos – beim Niederländischen Rundfunk. Zuletzt wohnte er in einem „Judenhaus“ in Leipzig. Am 21. Januar 1942 wurde er in das Ghetto Riga deportiert und dort im selben Jahr ermordet.

Erich Liebermann-Roßwiese, ein Urenkel des Textilunternehmers Josef Liebermann, war mit weiteren bekannten Künstlern und Musikern verwandt: So war der Schweizer Komponist Rolf Liebermann sein Neffe. Der Maler Max Liebermann war ein Cousin ersten Grades des Vaters von Erich Liebermann-Roßwiese.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]