Delle Inscrizioni Veneziane – Wikipedia

Ein Faszikel der Inscrizioni, Bd. 6

Das Werk Delle Inscrizioni Veneziane stellt die umfassendste Sammlung der in Venedig in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch vorhandenen Inschriften dar. Sie wurden in den Jahren 1824 bis 1853 von Emmanuele Antonio Cicogna gesammelt und in sechs Bänden herausgegeben, die zusammen mehr als 3500 Seiten umfassen. Dabei überlieferte er nicht nur über 1800 Inschriften, die vielfach nicht mehr existieren, sondern er bemühte sich auch, die darin genannten Personen zu identifizieren und knappe biographische Anmerkungen zu liefern, dazu Erkenntnisse über die kirchlichen Einrichtungen, denen der Erhalt der Inschriften ganz überwiegend zu verdanken ist.

Alle sechs Bände wurden in Venedig gedruckt. Band 1 erschien dabei 1824 bei Giuseppe Orlandelli, die Bände 2 bis 4 bei Giuseppe Picotti in den Jahren 1827, 1830 und 1834. 1842 erschien bei Giuseppe Molinari Band 5, Band 6 erst 1853 in der Tipografia Andreola. Ein Nachdruck erfolgte in Bologna in den Jahren 1969 bis 1983.

Die Edition der Inschriften spielte vor allem in der Kunstgeschichte und bei der Geschichte der Kirchengebäude eine erhebliche Rolle. Dabei führten gelegentlich Abschreibfehler zu weitreichenden Überlegungen, die zumindest in einem Fall, in San Giorgio Maggiore,[1] durch Wiederauffinden der Inschrift und entsprechender Überprüfung zur Revision dieser Auffassung führte. So kam es bei einer Inschrift von 1562, bei der Cicogna viel zu hohe Zahlen notiert hatte, zur Schlussfolgerung, dass in der Kirche 1550/1551 eine komplette Renovierung vorgenommen worden sein müsse.[2] Dies konnte Tracy Cooper korrigieren.[3]

Bedeutung erlangte die umfangreiche Sammlung aber auch für die Sprachgeschichte, insbesondere des Venezianischen.[4]

Überblick über die sechs Bände, Zahl der Inschriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirchen auf Murano stehen im Mittelpunkt des 6. Bandes

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Emmanuele Antonio Cicogna: Corpus delle iscrizioni di Venezia e delle isole della laguna veneta, ovvero riepilogo sia delle "Iscrizioni Edite" pubblicate tra gli anni 1824 e 1853 che di quelle "Inedite" conservate in originale manoscritto presso la Biblioteca Correr di Venezia e dal 1867, anno della morte dell’insigne erudito, rimaste in attesa di pubblicazione, Opera compilata da Piero Pazzi, 3 Bände, Biblioteca Orafa Sant’Antonio Abate, Venedig 2001.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nach: Massimo Bisson: San Giorgio Maggiore a Venezia: la chiesa tardo-medievale e il coro del 1550, in: AFAT 33 (2014) 11–38, hier: S. 14 und Anm. 14 (online, PDF).
  2. Christian Adolf Isermeyer: Le chiese del Palladio in rapporto al culto, in: Bollettino X/1968, Centro Internazionale di Studi di Architettura Andrea Palladio (CISA), S. 42–58, insbesondere S. 47 und 55, Anm. 10.
  3. Tracy E. Cooper: Singers and Settings: Choir and Furnishing in an Age of Reform. The Example of San Giorgio Maggiore, in: Deborah Howard, Laura Moretti (Hrsg.): Architettura e musica nella Venezia del Rinascimento, Atti del Convegno Internazionale, Fondazione Giorgio Cini, 8-9 settembre 2005, Mailand 2006, S. 183–200, insbesondere S. 191 f.
  4. So etwa Marco Mocellin: Epigrafi veneziane in volgare del XV secolo, tesi di laurea, Università Ca' Foscari, Venedig 2016.