DFS Weihe – Wikipedia

DFS Weihe
Typ Segelflugzeug in Holzbauweise
Entwurfsland

Deutsches Reich NS Deutsches Reich

Hersteller Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug
Produktionszeit

1938–1955

Stückzahl ca. 300

Die DFS Weihe war ein Segelflugzeug, das 1938 von Hans Jacobs von der Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug (DFS) konstruiert wurde. Der Serienbau erfolgte industriell.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1938 entwarf Hans Jacobs die DFS Weihe, mit dem Gedanken ein Leistungssegelflugzeug billiger und einfacher herstellen zu können. Die Weihe sollte den Rhönadler – eine frühere Konstruktion von Jacobs für den Serienbau – deutlich übertreffen und erwies sich als außerordentlich erfolgreich. Bis 1945 wurden bei Schweyer-Flugzeugbau in Mannheim bzw. Jacobs-Schweyer Flugzeugbau in Darmstadt sowie unter Lizenz in Spanien, Frankreich, Jugoslawien und Schweden ca. 300 Stück gebaut. Nach dem Krieg baute Focke-Wulf das Flugzeug als Weihe 50 weiter.

Bis in die 1950er Jahre hinein gehörte sie bei internationalen Wettbewerben zu den führenden Flugzeugmustern. Bei der ersten Nachkriegs-Segelflugweltmeisterschaft 1950 in Örebro/Schweden waren unter den ersten 8 Piloten 7 die eine Weihe flogen, unter ihnen Paul MacCready, der nach dem Schweden Billi Nilson den zweiten Platz belegte.

Konstruktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die OH-WAB im Finnischen Luftwaffenmuseum

Die Weihe ist ein einsitziger Schulterdecker. Sie besitzt in der ursprünglichen Version zum Landen eine reine Kufe. Zum Start wird ein Rad unter die Kufe gesteckt, welches beim Abheben abfällt. Spätere Versionen wurden auch mit einem Hauptrad ausgeführt.[1][2] Die Flügelprofile wurden vom DFS Reiher übernommen; es war vor dem Krieg das beachtenswerteste Serienleistungsflugzeug.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kenngröße Daten[3]
Baujahre 1938–1945
Konstrukteur Hans Jacobs
Länge 8,13 m
Spannweite 18 m
Höhe 1,5 m
Flügelfläche 18,20 m²
Flügelstreckung 17,8
Flügelprofil Gö 549 / Gö 676
Gleitzahl 30 bei 70 km/h
Geringstes Sinken 0,6 m/s bei 60 km/h
Leermasse 195 kg
max. Startmasse 355 kg
Höchstgeschwindigkeit 210 km/h

Erhaltene Flugzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ernst Jachtmann erflog mit einer Weihe (Kennzeichen: D–4–1841) vom 22. bis 24. September 1943 auf Brüsterort an der Samlandküste/Ostsee im Hangaufwind einen Dauerweltrekord von 55 Stunden, 52 Minuten und 50 Sekunden.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Ocker: Hans Jacobs – Pionierleben im Flugzeugbau. Eigenverlag, Heidenheim 2012, ISBN 978-3-00-039539-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: DFS Weihe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Weihe 50 D-8239 (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) abgerufen am 20. Mai 2023
  2. a b Weihe 50. Luftsportverein Südtondern, abgerufen am 26. März 2012.
  3. Technische Daten auf der Website des Deutschen Segelflugmuseum, abgerufen am 21. April 2010
  4. a b Vintage Glider Club Deutschland (Memento vom 15. September 2012 im Webarchiv archive.today) abgerufen am 20. Mai 2023
  5. Ein Oldtimer die "Weihe" in der Luft! Abgerufen am 21. September 2021.
  6. Flugzeuge. Verein zur Förderung des historischen Segelflugs, abgerufen am 6. Dezember 2015: „Weihe 50, D-7080, ETSN Lechfeld, Stefan Donauer“
  7. Main Exhibition. In: airforcemuseum.fi. Finnisches Luftwaffenmuseum, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. November 2012; abgerufen am 17. Juli 2012 (englisch).
  8. Der Adler, Band V, 1943/1944 S. 87, Jahr-Verlag, 1977, ISBN 3-921789-01-X; Deutsche Segelflugzeuge, S. 10 (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive) (PDF-Datei; 4,4 MB); YouTube Monatsschau