Kichererbsen (Gattung) – Wikipedia

Kichererbsen

Kichererbse (Cicer arietinum)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Cicereae
Gattung: Kichererbsen
Wissenschaftlicher Name der Tribus
Cicereae
Alef.
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Cicer
L.

Kichererbsen (Cicer) ist die einzige Gattung der Tribus Cicereae innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Die 40 bis 45 Pflanzenarten sind von Marokko über den Mittelmeerraum über West- bis Zentralasien weitverbreitet. Der Verbreitungsschwerpunkt der Gattung Cicer liegt in Südwestasien. Die bedeutendste Art in dieser Gattung ist die wärmeliebende Kichererbse (Cicer arietinum), die vor mehr als 8000 Jahren bereits im Vorderen Orient als Nutzpflanze kultiviert wurde.

Illustration der Kichererbse (Cicer arietinum)

Vegetative Merkmale

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Die Kichererbsen sind einjährige bis ausdauernde krautige Pflanzen, die gelegentlich etwas verholzen. Die Stängel sind aufrecht oder aufsteigend. Die oberirdischen Pflanzenteile sind mit drüsigen Haaren besetzt.[1]

Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind unpaarig gefiedert, mit drei bis vielen Fiederblättchen, und das endständige Fiederblättchen kann zu einer Ranke umgewandelt sein. Die Fiederblättchen sind am Rand gesägt. Die Nebenblätter sind am Rand gezähnt.[1]

Generative Merkmale

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Die seitenständigen, traubigen Blütenstände enthalten nur eine oder zwei bis fünf Blüten.[1]

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist an der Basis schief oder gewölbt, mit fünf freien gleichen und ungleichen Kelchzipfeln. Die Blütenkronen besitzen die typische Form von Schmetterlingsblüten. Die Fahne ist an ihrer Basis breit genagelt, ohne seitliche Anhängsel. Von den zehn Staubblättern sind neun miteinander verwachsen. Das einzige Fruchtblatt enthält zwei bis wenige Samenanlagen.[2] Der kahle Griffel ist gekrümmt.[1]

Die Hülsenfrucht enthält ein bis zehn rundliche, geschnäbelte Samen.[1][2]

Verbreitungskarte der Gattung der Kichererbsen
Kichererbse (Cicer arietinum) mit Blüte und Frucht
Zubereitung von Kichererbse (Cicer arietinum) als Hummus mit Pinienkernen

Der Name Cicer stammt von den Römern, was im Sinne der Herkunft aus dem Hebräischen rund heißt. Die übliche Aussprache lautete entweder Kiker oder Schicher. So wurde das beim Eindeutschen in Kicher umgewandelt. Es hat also nichts mit kichern zu tun.[3]

Systematik und Verbreitung

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Die Gattung Cicer ist die einzige Gattung in der Tribus Cicereae. Sie wird in die Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie Hülsenfrüchtler (Fabaceae) eingeordnet. Verwandt ist sie mit den Triben Fabeae und Trifolieae sowie der Gattung Galega.[4]

Die Cicer-Arten sind vor allem vom Mittelmeerraum über West- bis nach Zentralasien verbreitet. Besonders viele Arten kommen in Tadschikistan vor. Im nordöstlichen tropischen Afrika und auf den Kanarischen Inseln finden sich ebenfalls noch Kichererbsen-Arten.[1]

Es gibt 40[5] bis 45[1] Cicer-Arten mit folgenden Arealen:[6][7][8]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i Bojian Bao, Nicholas J. Turland: Cicereae, S. 546 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 10 - Fabaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2010, ISBN 978-1-930723-91-7.
  2. a b S. I. Ali: Cicer. In: S. I. Ali, M. Qaiser (Hrsg.): Flora of Pakistan. Band 100, 1977, S. 259 (eFloras.org).
  3. Frag doch mal die Maus – Warum heißen die Kichererbsen so?, WDR, abgerufen am 20. April 2024.
  4. Yasuhiko Endo, Hiroyoshi Ohashi: Cladistic analysis of phylogenetic relationships among tribes Cicereae, Trifolieae, and Vicieae (Leguminosae). In: American Journal of Botany. Band 84, Nr. 4, 1997, S. 523–529 (amjbot.org).
  5. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap Datenblatt bei International Legume Database Information Service = ILDIS - LegumeWeb - World Database of Legumes, Version 10.38 vom 20. Juli 2010.
  6. A. M. R. Davies, N. Maxted, L. J. G. van der Maesen: A natural infrageneric classification for Cicer (Leguminosae, Cicereae). In: Blumea. Band 52, 2007, S. 379–400 (aseanbiodiversity.info (Memento vom 24. Februar 2016 im Internet Archive) [PDF]).
  7. Euro+Med, 2010 - aus ILDIS, 2005.
  8. Fabaceae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 27. Oktober 2013.

Weiterführende Literatur

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  • A. Sudupak, S. Akkaya, A. Kence: Analysis of genetic relationships among perennial and annual Cicer species growing in Turkey using RAPD markers. In: Theor. Appl. Genet. Volume 105, Issue 8, 2002, S. 1220–1228.
  • Jens Berger, Shahal Abbo, Neil C. Turner: Ecogeography of Annual Wild Cicer Species. In: Crop Science, Volume 43, Issue 3, S. 1076–1090 doi:10.2135/cropsci2003.1076.
Commons: Kichererbsen (Cicer) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien