Cherno Jobatey – Wikipedia

Cherno Jobatey, 2014

Cherno Jobatey (* 6. August 1965[1] in West-Berlin) ist ein deutscher Journalist und Fernsehmoderator.

Leben und Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn eines Briten mit gambischem Hintergrund[2] und einer Berlinerin wuchs in einer fünfköpfigen Familie ohne Vater auf. Er studierte am Berliner Otto-Suhr-Institut Politikwissenschaft und mit einem im vierten Semester erhaltenen DAAD-Stipendium ein Jahr Musik in Los Angeles am Musicians’ Institute Hollywood.[3]

Im Anschluss an seinen USA-Aufenthalt arbeitete Jobatey als freier Mitarbeiter beim Sender RIAS. Er schrieb später Konzertkritiken für die Zeit und den Spiegel. Über den Sender Freies Berlin wurde er in den 1990er Jahren Moderator diverser ARD-Sendungen, unter anderem 1998 bis 2002 bei Verstehen Sie Spaß? Von 1992 bis 2012 war er Teil des Moderatorenteams des ZDF-Morgenmagazins.[4] 1997 erhielt Jobatey eine Arthur F. Burns Fellowship für ein viermonatiges Praktikum in den Paramount Studios (Hollywood).[5]

Von 1998 bis 2003 präsentierte er die Talkshow Cherno – Die RBB-Talkshow im rbb.[6][7] Im Januar 2013 wurde er nach 20 Jahren von Mitri Sirin als Moderator des ZDF-Morgenmagazins abgelöst; als Gesellschaftsreporter arbeitet er weiter für die Sendung[8], seit 2018 auch für das ZDF-Mittagsmagazin. Von 2010 bis 2012 moderierte er die interaktive Politsendung log in auf ZDFinfo.

2009 hatte Jobatey einen Gastauftritt im Kinofilm Horst Schlämmer – Isch kandidiere! Seit dem 1. Oktober 2010 ist Jobatey Pate des Heinrich-Hertz-Gymnasiums in Berlin-Friedrichshain für das Projekt „Schule ohne Rassismus“.

Jobatey war Herausgeber (Editorial Director) der seit 10. Oktober 2013 erscheinenden deutschen Ausgabe der Huffington Post[9][10] bis zu deren Einstellung am 31. März 2019.[11] Im Jahr 2013 nahm Jobatey einen Lehrauftrag im Fach Wirtschaftskommunikation an der Hochschule Mittweida (University Of Applied Sciences) an.

Jobateys „Markenzeichen“ war früher, dass er meistens Basketballschuhe zum Anzug trug.

Im November 2013 war er neben Melody Sucharewicz einer der Moderatoren des 3. Israelkongresses.[12] Im August 2018 war er für kurze Zeit Moderator der Siegerehrungen der Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 in Berlin, wurde jedoch vorzeitig entlassen.[13]

Seit September 2019 ist Jobatey Editor-at-Large bei Focus Online. Er moderiert zudem für das ZDF die Rubrik „mima-helden“.

Im März 2022 schlüpfte Jobatey in die Rolle der Möwe in The Masked Singer.[14]

Auftritt bei Zimmer frei! und Legasthenie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jobatey kämpfte als Kind gegen seine Legasthenie und überwand sie innerhalb weniger Jahre.[15][16][17] Nachdem er dies im Fragebogen des FAZ-Magazins vom 11. September 1998 als seine größte Leistung genannt hatte, wurde die Legasthenie in der Aufzeichnung der für den 7. Februar 1999 vorgesehenen Fernsehsendung Zimmer frei! gleich zum Auftakt mehrfach in sehr ironischer Weise von den Moderatoren thematisiert. Jobatey verließ daraufhin zunächst das Studio und kehrte erst nach neun Minuten wieder zurück. Auf Wunsch des ARD-Vorsitzenden Peter Voß, der auch Intendant des für Jobateys Sendung Verstehen Sie Spaß? verantwortlichen SWR war, wurde die Aufzeichnung vom WDR Fernsehen zunächst nicht gesendet. Sie wurde erst am 23. November 2003 ausgestrahlt.[17] Die ursprüngliche Darstellung des WDR, Jobatey selbst habe bis dahin einer Ausstrahlung widersprochen, wurde später von der Redaktion von Zimmer frei! dementiert.[18]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In dem deutschen Spielfilm Löwenzahn – Die Reise ins Abenteuer, der 2005 zum 25-jährigen Jubiläum der Fernsehreihe Löwenzahn produziert wurde, spielte Cherno Jobatey einen Pferdepfleger.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Cherno Jobatey – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://web.de/magazine/unterhaltung/thema/cherno-jobatey
  2. Erklärung von Jobatey auf Pro7, bezogen auf eine falsch Darstellung auf Wikipedia, am 26. März 2022 bei Masked Singer: „Mein Vater war kein Koch und ist Brite“
  3. Alumni – VIP-Galerie: Jahresstipendium, 1985-86 Fullerton / UCLA
  4. Aus für Cherno Jobatey beim „ZDF-Morgenmagazin“
  5. Burns alumni Cherno Jobatey (1997) and Elisabeth Niejahr (1992) with Josef Ackermann at the June alumni dinner in Berlin (Memento vom 12. Oktober 2013 im Internet Archive)
  6. Cherno – Die ORB-Talkshow. In: fernsehserien.de. Abgerufen am 1. April 2022.
  7. Thomas Lückerath: Cherno Jobatey verliert Talkshow beim RBB. In: DWDL.de. 13. Dezember 2003, abgerufen am 1. April 2022.
  8. Cherno Jobatey wird beim Morgenmagazin abgelöst, abgerufen am 6. Januar 2013
  9. Deutschsprachige Huffington Post startet morgen – Cherno Jobatey wird Editorial Director (Memento vom 13. Oktober 2013 im Internet Archive), abgerufen am 10. Oktober 2013
  10. Cherno Jobatey gibt deutschsprachige „Huffington Post“ heraus, abgerufen am 10. Oktober 2013
  11. „Huff Post Deutschland“ wird eingestellt. In: Spiegel Online. 11. Januar 2019, abgerufen am 13. April 2019.
  12. [1], abgerufen am 18. Februar 2015
  13. Cherno Jobatey als Moderator für Leichtathletik-EM-Veranstaltung entlassen. In: Spiegel Online. 13. August 2018, abgerufen am 7. Oktober 2018.
  14. "The Masked Singer" 2022 – Enthüllung: Die Möwe ist demaskiert! Es ist dieser Moderator. 1. April 2022, abgerufen am 4. Januar 2024.
  15. Cherno Jobatey: Lehrerin half ihm über Legasthenie hinweg@1@2Vorlage:Toter Link/www.schwaebische.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Meldung der dpa auf schwaebische.de, 27. November 2003.
  16. Moderator nicht nur im Fernsehen. Beitrag auf Jobateys Website.
  17. a b Bildungsfernsehen einmal anders: Buchstabensuppe mit Cherno Jobatey. Artikel von Jörn Lauterbach auf Welt Online, zuletzt verändert am 30. Oktober 2003.
  18. Verwirrung um „Zimmer frei“: Jobatey widerspricht WDR-Version. Bericht bei kress.de, 29. November 2003.