Carl Auen – Wikipedia

Carl Auen auf einer Fotografie von Nicola Perscheid

Carl Auen, gebürtig Theodor Karl Auen (* 16. Februar 1892 in Byfang (heute Essen);[1]23. Juni 1972 in Berlin-Lichterfelde), war ein deutscher Filmschauspieler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carl Auen begann seine künstlerische Laufbahn 1911 am Theater. Sein Filmdebüt gab er 1914 an der Seite von Asta Nielsen mit der winzigen Rolle eines Oberkellners in dem Melodram Weiße Rosen. Seitdem stand er in zahlreichen Stummfilmen vor der Kamera, häufig unter der Regie von Franz Hofer, William Kahn, Leo Lasko und Wolfgang Neff, und oft in der Rolle gutaussehender Adliger und Gentlemen. Seinen Erfolg begründeten zwei Spielfilmreihen, in denen er den Kriminalisten Rat Anheim (ab 1917) und den Detektiv Joe Deebs (ab 1919) verkörperte. Den Höhepunkt seiner Karriere bildeten in den 1920er Jahren erfolgreiche Filme wie Frauenschicksal (1922), Lyda Ssanin (1923), Aschermittwoch (1924/25) und Einer gegen Alle (1926/27). In den Jahren 1929 und 1930 trat er in einer Filmreihe als Lux, der König der Verbrecher auf.

Auen gehörte bereits vor der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten dem völkisch gesinnten, antisemitischen Kampfbund für deutsche Kultur und der Nationalsozialistischen Betriebszellenorganisation Film an.[2] Im Tonfilm, zu dem er 1932 im Alter von 40 Jahren und nach 107 Stummfilmrollen wechselte, trat Carl Auen nur noch in Nebenrollen auf. Dennoch schätzte Joseph Goebbels ihn genug, um ihn 1933 zum Leiter der Fachschaft Film der Reichsfilmkammer zu ernennen, einer Schlüsselposition in der Personalpolitik innerhalb der nationalsozialistischen Filmindustrie. 1937 spielte Carl Auen im Propagandafilm Togger einen Kriminalbeamten und übernahm in Richard Eichbergs Zweiteiler Der Tiger von Eschnapur und Das indische Grabmal zum letzten Mal eine kleine Filmrolle.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war Carl Auen Vertreter für Spirituosen.[2]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Carl Auen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesarchiv Berlin, Heiratsregister Standesamt Berlin III, Nr. 47/1916
  2. a b Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 21.