Burkhard Köster – Wikipedia

Burkhard Köster (* 1961 in Rheine) ist ein deutscher Offizier (Oberst) und Militärhistoriker, der bis Februar 2017 im Bundesverteidigungsministerium Leiter des Referats FüSK III 3 (Innere Führung; Militärseelsorge) war und nunmehr im BAIUDBw dient. Zuvor forschte er am Militärgeschichtlichen Forschungsamt (MGFA) zur Geschichte der Bundeswehr und der NATO.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1980 trat Köster in die Bundeswehr ein. In den folgenden Jahren bis 1986 absolvierte er die Offiziersausbildung und wurde u. a. als Zugführer in einer Jägerkompanie eingesetzt. In dieser Zeit wurde Köster zum Berufssoldaten ernannt. Ab 1986 studierte er Geschichte und Philosophie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und arbeitete bis 1994 am MGFA, das bis 1994 seinen Sitz noch in Freiburg im Breisgau hatte. Bei Ulrich Kluge wurde er mit einer Dissertation über Militär und Eisenbahn in der Habsburgermonarchie 1825–1858 promoviert. Im Jahr 1994 übernahm er als Kompaniechef eine Jägerkompanie. 1996 wurde er als Dozent für Militärgeschichte an die Offizierschule des Heeres in Hannover und Dresden versetzt. 2000/2001 absolvierte Köster den Lehrgang für den Generalstabs-/Admiralstabsdienst an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Von 2002 bis 2008 war er Referent im Bundesministerium der Verteidigung. Im Jahr 2008 war Köster im Rahmen der KFOR im Ausland eingesetzt. Ab 2009 leitete er den Forschungsbereich III (Bundeswehr- und NATO-Geschichte) am MGFA, danach die Abteilung Einsatz des aus dem MGFA hervorgegangenen Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) in Potsdam. Köster ist Lehrbeauftragter der Universität Potsdam im Studiengang Military Studies – Militärgeschichte/Militärsoziologie.

Von 2013 bis 2017 leitete er im BMVg das Referat Innere Führung und Militärseelsorge. Im Februar 2017 wurde Köster die Leitung des Referats im Bundesverteidigungsministerium entzogen, weil dieses angeblich Meldungen zu sexuell-sadistischen Praktiken bei der Sanitätsausbildung und Mobbing im Ausbildungszentrum Spezielle Operationen in der Staufer-Kaserne nicht ausreichend nachgegangen sei.[1][2] Aus diesem Grund wurde nicht der ursprünglich für diesen Posten vorgesehene Köster, welcher stattdessen in das BAIUDBw versetzt wurde, sondern Jörg Hillmann Leiter des ZMSBw. In der Folge stellten sich sämtliche Vorwürfe als haltlos heraus.[3][4]

Köster ist Mitglied im Katholikenrat beim Katholischen Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr und wurde im September 2015 zum Mitglied der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) gewählt.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • als Herausgeber: Der Ausschuss für Fragen der europäischen Sicherheit – September 1954 bis Juli 1955 (= Der Bundestagsausschuss für Verteidigung und seine Vorläufer). Droste Verlag, Düsseldorf 2014, ISBN 978-3-7700-1702-7.
  • Preußen. Aufstieg und Fall einer Großmacht (gem. mit Michael Epkenhans und Gerhard P. Groß), Stuttgart 2011.
  • Aus Liebe zur Seefahrt! Vizeadmiral Karl-Adolf Zenker. In: Militärische Aufbaugenerationen der Bundeswehr 1955 bis 1970 – Ausgewählte Biographien, hrsg. von Helmut R. Hammerich und Rudolf J. Schlaffer, München 2011, S. 319–349.
  • Neue Wege in der Traditionsbildung der Bundeswehr: Der „Bürgersoldat“ von 1848/49. In: Perspektiven der Militärgeschichte. Raum, Gewalt und Repräsentation in historischer Forschung und Bildung, hrsg. von Jörg Echternkamp, Wolfgang Schmidt und Thomas Vogel (= Beiträge zur Militärgeschichte Bd. 67), München 2010, S. 269–277.
  • Tradition in der Bundeswehr – Tradition der Reformen? In: Reform – Reorganisation – Transformation. Zum Wandel in deutschen Streitkräften von den preußischen Heeresreformern bis zur Transformation der Bundeswehr, hrsg. von Karl-Heinz-Lutz, Martin Rink und Marcus von Salisch, München 2010, S. 317–330.
  • Militär und Eisenbahn in der Habsburgermonarchie 1825–1858 (= Militärgeschichtliche Studien, Bd. 37), München 1999.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Von der Leyen feuert Referatsleiter. In: tagesschau.de. 11. Februar 2017, abgerufen am 12. Februar 2017.
  2. Thorsten Jungholt: Bundeswehr: Von der Leyen greift in Pfullendorf hart durch. In: DIE WELT. 14. Februar 2017 (welt.de [abgerufen am 26. September 2017]).
  3. Christian Thiels: Skandal in Pfullendorf. Die Führung hat versagt. Tagesschau.de, 15. Februar 2017, abgerufen am 16. Dezember 2018.
  4. Die Folgen von Pfullendorf. In: Der Spiegel, Heft 26/2017, Spiegel-Verlag, Hamburg 2014, ISSN 0038-7452