Beatrice von Großbritannien und Irland – Wikipedia

Prinzessin Beatrice (1886)
Wappen von Prinzessin Beatrice
Philip Alexius de László: Prinzessin Beatrice von Battenberg, Öl auf Leinwand, 1912
Prinzessin Beatrice, 1926
Beatrice mit ihren Kindern, 1900

Prinzessin Beatrice Mary Victoria Feodore von Großbritannien und Irland, VA, CI, GCVO, GBE, RRC, GCStJ (* 14. April 1857 in Buckingham Palace in London; † 26. Oktober 1944 in Balcombe, Sussex) war eine britische Prinzessin. Darüber hinaus ist sie die Ururgroßmutter des spanischen Königs Felipe VI.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie wurde als neuntes und jüngstes Kind der britischen Königin Victoria und ihres Mannes, Prinzgemahl Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, geboren.

1873 begegnete Beatrice Napoléon Eugène Louis Bonaparte (1856–1879), dem kaiserlichen Prinzen von Frankreich und Sohn des ehemaligen Kaisers Napoleon III., und dessen Frau Eugénie de Montijo. Eine Verbindung der beiden kam nicht zustande, da Königin Victoria ihre Tochter für den Rest ihres Lebens bei sich behalten wollte. 1874 durfte Beatrice bei den Audienzen ihrer Mutter und deren Premierminister Benjamin Disraeli dabei sein.

Im April 1884, als Beatrice 27 Jahre alt war, fuhr sie mit ihrer Mutter nach Darmstadt in Hessen, um der Hochzeit ihrer Nichte Victoria, der ältesten Tochter ihrer Schwester Großherzogin Alice, beizuwohnen. Prinzessin Victorias Bräutigam war Ludwig Alexander von Battenberg, der älteste Sohn von Prinz Alexander von Hessen-Darmstadt und dessen Gemahlin Julia Theresa Hauke. Prinz Alexander von Hessen-Darmstadt war der Onkel von Prinzessin Victorias Vater, Ludwig IV. von Hessen-Darmstadt.

Dort lernte sie den jüngeren Bruder des Bräutigams, Heinrich Moritz von Battenberg, kennen und verliebte sich in ihn. Beatrice und Heinrich Moritz verlobten sich heimlich in Darmstadt. Die Königin wollte einer Hochzeit zunächst nicht zustimmen, denn Beatrice war ihre ständige Gesellschafterin und Sekretärin. Nach acht Monaten des ständigen Streits über die Heirat war Königin Victoria endlich einverstanden. Die einzige Forderung der Königin war, dass das Paar für den Rest ihres Lebens bei ihr leben sollte. Beatrice war einverstanden, und Heinrich Moritz, der ein halbverarmter und halbstandesgemäßer Prinz war, hatte keine Zukunft in der preußischen Armee, also war auch er einverstanden.

1890 begann Beatrice mit der englischen Übersetzung des Buches „Die Abenteuer des Grafen Georg Albrecht von Erbach“ von Emil Kraus; das Buch kam ein Jahr später auf den Markt.

Gerüchten zufolge hatte Heinrich Moritz von Battenberg eine heimliche Affäre mit Louise, Duchess of Argyll, der Schwester von Beatrice. Es gibt jedoch keine ausreichenden Beweise, um diese Behauptung zu stützen. Bei der Expedition (1896) unter Sir Francis Scott nach Aschanti in Ghana starb Prinz Heinrich Moritz von Battenberg an Malaria. Nach Heinrichs Tod machte Beatrice Ferien in Südfrankreich, um seinen Tod zu verarbeiten. Es war das erste Mal in ihrem Leben, dass sie alleine sein durfte, nicht an der Seite ihrer Mutter. Nach einer Weile entschloss sie sich, zu ihrer täglichen Routine zurückzukehren; für die nächsten fünf Jahre war sie wieder die Sekretärin und Gesellschafterin ihrer Mutter. Als ihre Mutter im Jahr 1901 starb, fiel Osborne House, wo Beatrice und ihre Familie viel Zeit verbracht hatten, an König Edward VII., ihren Bruder, der entschied, es in ein Museum umzuwandeln. Beatrice zog vom großen Osborne House um ins kleinere Osborne Cottage.

Als der Erste Weltkrieg ausbrach, gründete Beatrice ihr eigenes Krankenhaus, das „Princess Henry of Battenberg Hospital for Officers“. Beatrice litt während der beiden letzten Jahrzehnte ihres Lebens unter Rheuma. Ihre Zeit verbrachte sie damit, die Tagebücher ihrer Mutter zu überschreiben und alle Passagen, die möglicherweise peinlich aufgefasst werden könnten, zu verbrennen. Beatrices letzte Arbeit war die Übersetzung der Tagebücher ihrer Urgroßmutter Herzogin Auguste von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1757–1831) vom Deutschen ins Englische. Unter dem geänderten Titel „In Napoleonic Days“ brachte sie das Tagebuch 1914 auf den Markt.

Während der letzten Tage ihres Lebens zog sie sich fern dem öffentlichen Leben nach Brantridge Park in Sussex zurück. Beatrice, das letzte noch lebende Kind Queen Victorias, starb im Schlaf um 05:10 Uhr morgens am 26. Oktober 1944.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 23. Juli 1885 heiratete Beatrice in Whippingham Church auf der Isle of Wight den Prinzen Heinrich Moritz. Wie ihre Mutter und ihre Schwester Alice war auch Beatrice eine Überträgerin (Konduktorin) der Erbkrankheit Hämophilie (Bluterkrankheit), die sie auf ihre Kinder übertrug. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor.

Vorfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Franz von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1750–1806)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha (1784–1844)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Auguste Reuß zu Ebersdorf (1757–1831)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (1819–1861)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
August von Sachsen-Gotha-Altenburg (1772–1822)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Luise von Sachsen-Gotha-Altenburg (1800–1831)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Luise Charlotte zu Mecklenburg (1779–1801)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Beatrice von Großbritannien und Irland (1857–1944)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Georg III. von Großbritannien und Irland (1738–1820)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Edward Augustus of Kent and Strathearn (1767–1820)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz (1744–1818)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Victoria von Großbritannien und Irland (1819–1901)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Franz von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1750–1806)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Victoire von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1786–1861)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Auguste Reuß zu Ebersdorf (1757–1831)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Matthew Dennison: The Last Princess. The Devoted Life of Queen Victoria's Youngest Daughter. Weidenfeld and Nicolson, London 2007, ISBN 0297847945.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Beatrice von Großbritannien und Irland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien