Barbara von Kalckreuth – Wikipedia

Barbara von Kalckreuth (* 18. April 1905 in Hackpfüffel; † 1997) war eine deutsche Bildhauerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Barbara von Kalckreuth war die Nichte des Malers Leopold von Kalckreuth.

Sie war verheiratet mit dem Porträtmaler Conrad Hommel und nach der Hochzeit in München ansässig. Mit ihrem Ehemann siedelte sie Ende der 1960er Jahre nach Sielbeck bei Eutin über.

Künstlerischer Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie erhielt zunächst Privatunterricht bei einer Bildhauerin in Dresden und setzte ihre Ausbildung in Berlin bei dem Maler Hermann Junker (1903–1985)[1] fort, der Pferdebilder und Reiterporträts bevorzugte.

Anfang der 1930er Jahre ging sie in die USA, um dort ihr Studium bei dem amerikanischen Bildhauer Jerome Fristt, einem Meisterschüler von Auguste Rodin, fortzusetzen.

Nach Deutschland zurückgekehrt, heiratete sie 1939 Conrad Hommel, der Leiter der Meisterklasse der Preußischen Akademie der Künste in Berlin und Präsident der Münchner Secession war; in München ansässig, bildete sie ihr Ehemann im Malereifach weiter aus.

1938, 1940, 1941, 1942 und 1943 wurde ihre Arbeiten in der Großen Deutschen Kunstausstellung gezeigt.

Künstlerisches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihre Porträtbüsten, die sich zumeist in Privatbesitz befinden, bildeten den Themenschwerpunkt ihrer Arbeit. Zu ihren Werken zählen Porträts namhafter Persönlichkeiten, darunter Papst Pius XII., Gustav Stresemann, Felix Graf Luckner, Max Schmeling und Luis Trenker. Von ihr stammt auch eine überlebensgroße Büste von Rupert Mayer, Jesuitenpater und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime.

Wie nur bei wenigen Künstlern des 20. Jahrhunderts gelang ihr eine Symbiose von Porträtähnlichkeit und künstlerischer Gestaltung. Das Steglitz-Museum besitzt eine Büste des Flugpioniers Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld, über deren Herkunft lange gerätselt wurde. Jetzt konnte sie aufgrund entsprechender Dokumente Barbara von Kalkreuth zugeordnet werden. Ein Archivfoto zeigt die Künstlerin mit ihrem Modell bei der Arbeit an diesem Werk.[2]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Träumerei (Skulptur, weiblicher Akt), 1943.[3]
  • Bronzebüste von Gustav Stresemann in der Ehrenhalle am neuen Stresemann-Ehrenmal in Mainz.[4][5]
  • Bronzebüste von Pater Rupert Mayer (1949) in der Unterkirche der Bürgersaalkirche in München.
  • Münchhausen (Statuette).[6]
  • Heyde Goebbels (Kinderköpfchen).[7]
  • Büste von Max Schmeling.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ulrika Evers: Deutsche Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Hamburg: Ludwig Schultheis-Verlag, 1983. ISBN 3-920855-01-9. S. 164.
  • Barbara von Kalckreuth, Conrad Hommel. Dahn, Kunstvereinigung Wasgau 1979.
  • Exhibition of portratis in sculpture by the Baroness Barbara von Kalckreuth. New York: Ferargil Galleries, 1932.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hermann Junker | artnet. Abgerufen am 29. Dezember 2020.
  2. STEGLITZER HEIMAT Mitteilungsblatt des Heimatvereins Steglitz e.v. Lankwitz Lichterfelde Steglitz Südende - PDF Free Download. Abgerufen am 29. Dezember 2020.
  3. Kalckreuth, Barbara von. Hochschulbibliothekszentrum des Landes NRW, abgerufen am 29. Dezember 2020.
  4. Deutsche Biographie: Stresemann, Gustav - Deutsche Biographie. Abgerufen am 29. Dezember 2020.
  5. Heinz Duchhardt: Vom alten zum neuen Stresemann-Ehrenmal. Stresemann-Gesellschaft e. V., abgerufen am 29. Dezember 2020.
  6. Münchhausen — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 29. Dezember 2020.
  7. Sammlung | Heyde Goebbels (Kinderköpfchen). Abgerufen am 29. Dezember 2020.
  8. Bust of the boxer Max Schmeling by the sculptor Barbara von Kalckreuth. Abgerufen am 29. Dezember 2020.