Barbara Windsor – Wikipedia

Barbara Windsor am 4. November 2010
Barbara Windsors Stimme (englisch)

Dame Barbara „Babs“ Windsor, DBE (* 6. August 1937 in Shoreditch, London als Barbara Ann Deeks; † 10. Dezember 2020 in London)[1] war eine britische Schauspielerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Windsor war das einzige Kind des Obst- und Gemüsehändlers John Henry James Deeks (1914–2004) und dessen Frau Rose Alexandra (geb. Ellis; 1912–1981), einer Schneiderin, die 1936 in Shoreditch im Nordosten Londons geheiratet hatten. Die Eltern ließen sich später scheiden und heirateten beide erneut. Ihre erste Filmrolle hatte Windsor in der Schulkomödie Die Schönen von St. Trinians (1954).

Der breiten Öffentlichkeit im deutschsprachigen Raum wurde Windsor durch die Mitwirkung in neun Carry-On-Filmen zwischen 1964 und 1974 bekannt. Ihr erster Film in der Reihe war Ist ja irre – Agenten auf dem Pulverfaß und ihr letzter Mach’ weiter, Dick!. Sie spielte auch am Broadway in dem Stück Oh! What a Lovely War eine Hauptrolle und erhielt 1968 eine Tony-Award-Nominierung für die beste Schauspielerin in einem Musical. In den 1960er und 1970er Jahren galt die platinblonde, kurvige Darstellerin mit der hohen Stimme und dem proletarischen Cockney-Akzent als eines von Großbritanniens größten Sexsymbolen.[2] Das Image der naiven Blonden in Komödien überschien etwas, dass sie auch in ernsten Rollen überzeugen konnte. So erhielt sie eine BAFTA-Nominierung als beste britische Schauspielerin für ihren Auftritt als alleinerziehende Mutter in Joan Littlewoods Kitchen-Sink-Drama Sparrows Can’t Sing (1963).[3]

1994 wurde Windsor die Rolle der Peggy Mitchell in der populären BBC-Serie EastEnders angeboten, die sie anschließend insgesamt 22 Jahre spielte und die Figur zu einem der bekanntesten Charaktere der Seifenoper machte.[4] Nach einem Fall von Entkräftung war sie für zwei Jahre von 2003 bis 2005 nicht auf dem Bildschirm zu sehen, kehrte dann aber zurück und füllte die Rolle bis 2010 regelmäßig aus. Ab 2010 verkörperte sie die Figur noch mehrfach in unregelmäßigen Abständen, bis die Peggy Mitchell im Jahr 2016 den Serientod starb.

Windsor wurde 1999 von der britischen Regierung als Mitglied des „Order of the British Empire“ ausgezeichnet. Sie war von 1964 bis 1985 mit Ronnie Knight und von 1986 bis 1995 mit Stephen Hollings verheiratet. Während ihrer ersten Ehe hatte sie eine Affäre mit Sidney James. Seit 2000 war sie mit Scott Mitchell verheiratet. In den 1960er Jahren war sie außerdem mit Reggie Kray zusammen. In ihrer Autobiographie, All of Me, sprach Windsor offen über ihre fünf Abtreibungen (die erste im Alter von 21, die letzte im Alter von 42). Ihrer Affäre mit ihrem Carry-On-Kollegen Sidney James wurde im Jahre 2000 der Fernsehfilm Cor Blimey! gewidmet, in dem sie von Samantha Spiro verkörpert wurde. Im Fernsehfilm Kenneth Williams: Fantabulosa!, der Filmbiografie von Kenneth Williams, wird sie von Rachel Clarke gespielt.

Im Jahr 2018 wurde öffentlich, dass bei Windsor bereits im April 2014 Alzheimer diagnostiziert worden war.[5] Windsor starb im Dezember 2020 im Alter von 83 Jahren in einem Pflegeheim in London.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Barbara Windsor als Wachsfigur (2018)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Barbara Windsor – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gwilym Mumford: Barbara Windsor, star of Carry On films and EastEnders, dies at 83. In: The Guardian. 11. Dezember 2020, abgerufen am 11. Dezember 2020 (englisch).
  2. Julia Carpenter: Barbara Windsor: How I beat the age snobs. In: Daily Express. 11. Juli 2007, abgerufen am 11. Dezember 2020 (englisch).
  3. Peter Bradshaw: Before Carry On typecast her, Barbara Windsor was a brilliant kitchen sink star. In: The Guardian. 11. Dezember 2020, abgerufen am 11. Dezember 2020 (englisch).
  4. Windsor plans EastEnders break. In: BBC.com. 23. Oktober 2002, abgerufen am 11. Dezember 2020 (englisch).
  5. EastEnders star Barbara Windsor diagnosed with Alzheimer’s. In: BBC.com. 10. Mai 2018, abgerufen am 11. Dezember 2020 (englisch).