Athol Fugard – Wikipedia

Harold Athol Lannigan Fugard (* 11. Juni 1932 in Middelburg/Great Karoo in Südafrika) ist ein südafrikanischer Schriftsteller und Dramatiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fugard wuchs in Port Elizabeth auf. Seine Mutter übte starken Einfluss auf ihn aus und vermittelte ihm die burische Tradition. Er arbeitete gleichzeitig als Automechaniker, Schauspieler und Journalist, bis er mit einem Stipendium an der Universität Kapstadt studieren konnte, doch brach er das Studium ab und heuerte als Matrose an. Zurück in Südafrika, war er in Johannesburg und Port Elizabeth als Schauspieler und Redakteur tätig und begann seine Arbeit als Dramatiker. 1956 heiratete er Sheila Fugard, die er als Schauspielerin bei der Aufführung eines seiner Stücke kennengelernt hatte.

Erste Erfolge hatte Fugard mit No-Good Friday (1958) und Nongogo (1959). In der Zeit des Massakers von Sharpeville im Jahr 1960 verfasste er den erst 20 Jahre später publizierten Roman Tsotsi (der 2005 verfilmt wurde und 2006 den Oscar als „Bester fremdsprachiger Film“ erhielt), und mehrere Dramen, die das Thema Rassismus behandeln, zum Beispiel The Blood Knot (1961), People are Living There (1963) und Boesman and Lena (1966). Häufig arbeitete er zusammen mit schwarzen Schauspielern, etwa Zakes Mokae. In den 1970er Jahren verfasste er mehrere Dramen zusammen mit den Schwarzen John Kani und Winston Ntshona, darunter The Island, das von der Gefängnisinsel Robben Island handelt, auf der damals unter anderem Nelson Mandela inhaftiert war. Mehrere seiner Stücke wurden am Market Theatre in Johannesburg uraufgeführt. In dem Film Gandhi war Fugard als Schauspieler zu sehen. Seit etwa 1995 schreibt und publiziert Fugard eine mehrbändige Autobiographie.

Seit etwa 2014 lebt er mit einer neuen Partnerin von seiner Frau getrennt.[1]

Mit Sheila Fugard hat Athol Fugard die Tochter Liza Fugard, die ebenfalls als Schauspielerin und Schriftstellerin arbeitet.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Statements After an Arrest Under the Immorality Act (1972)
  • Sizwe Bansi is Dead (1972, dt. 1974)
  • The Island (1973)
  • Dimetos (1975)
  • Hello and Goodbye (1961; vollendet 1976)
  • A Lesson From Aloes (1978)
  • The Road to Mecca (1986)
  • My Children! My Africa! (1989)

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eingang zum Fugard Theatre

In Kapstadt besteht das nach ihm benannte Fugard Theatre.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literarische Vorlage
  • 2000: Buschmann und Lena (Boesman and Lena)
  • 2005: Tsotsi
Drehbuch
  • 1980: Ringelblumen im August (Marigolds in August)
Regie
  • 1991: Die Straße nach Mekka (The road to Mekka)
Darsteller
  • 1978: Gurdjieff – Begegnungen mit bemerkenswerten Menschen (Meetings with remarkable men)
  • 1980: Ringelblumen im August (Marigolds in August)
  • 1982: Gandhi
  • 1984: The Killing Fields – Schreiendes Land
  • 1991: Die Straße nach Mekka (The road to Mekka)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Denis Walder: Athol Fugard. 2003.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athol Fugard Gets Personal In 'Shadow of the Hummingbird' At Long Wharf. In: Hartford Courant (englisch), abgerufen am 28. April 2017
  2. Honorary Members: Athol Fugard. American Academy of Arts and Letters, abgerufen am 10. März 2019.