Amymone – Wikipedia

Poseidon und Amymone, Haus des Dionysos, Paphos (Zypern), 4. Jh. n. Chr.
Neptun (Poseidon) und Amymone, Carle van Loo, 1757.

Amymone (altgriechisch Ἀμυμώνη Amymṓnē, deutsch ‚tadellos, vortrefflich, ausgezeichnet‘) ist in der griechischen Mythologie eine Danaide, eine der 50 Töchter des Danaos[1] – des Königs von Libyen und später von Argos – und eine der vier Töchter des Danaos mit Europe (namens Automate, Amymone, Agaue und Skaia[2]).

Erzählung nach Apollodor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Bibliotheke des Apollodor wird die Geschichte wie folgt erzählt:

Als Danaos nach Argos kommt, wird ihm dort von König Gelanor die Herrschaft über das Land abgetreten. Die Region litt unter Wassermangel weil Poseidon, erzürnt darüber dass der Flussgott Inachos das Land Athena zugesprochen hatte, alle Quellen hatte versiegen lassen. Daraufhin schickte Danaos seine Töchter los aus um Wasser zu schöpfen. Eine von ihnen, Amymone, schoss dabei einen Pfeil auf einen Hirsch ab, trat stattdessen aber einen schlafenden Satyr, der zornig auffuhr und das Mädchen versuchte zu vergewaltigen. Das plötzliche Auftauchen Poseidons zwang den Satyr zur Flucht, doch musste Amymone sich nun Poseidon hingegeben. Dieser zeigte ihr die Quellen in Lerna.[3]

Später wird Amymone von ihrem Vater zusammen mit ihren anderen Vollschwestern den Söhnen des Aigyptos (Busiris, Enkelados, Lykos und Daiphron) zur Gemahlin gegeben.[2] Von Poseidon gezeugt, bekommt Amymone später den Sohn Nauplios, den Seefahrer.[4]

Die Quelle erhielt den Namen Amymone.[5] Hier fand später auch die Geburt der Hydra statt.[6]

Weitere Erzählung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da eine große Dürre im Land herrschte – die Flussgötter von Argolis hatten beschlossen, dass das Land Hera gehören solle, worauf Poseidon erbost alle Quellen versiegen ließ – schickte Danaos seine Töchter aus, Poseidon mit allen Mitteln umzustimmen. Amymone wurde auf dieser Suche von einem Satyr überfallen, der sie vergewaltigen wollte. Sie rief Poseidon um Hilfe an, der seinen Dreizack nach dem Satyr warf, diesen aber verfehlte. Dennoch war es nun Poseidon, der die Danaide zu seiner Geliebten machte. Laut Robert von Ranke-Graves war sie froh, ihren Auftrag auf so angenehme Weise erfüllen zu können. Denn an der Stelle, an der der Dreizack in einem Felsen stecken geblieben war, entsprang nun aus drei Wasserstrahlen die Quelle des Flusses Lerna.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Amymone – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bibliotheke des Apollodor 2,12; Zählung nach Die griechische Sagenwelt - Apollodors mythologische Bibliothek, Dieterich 1997 (1988), S. 51.
  2. a b Bibliotheke des Apollodor 2,16; Zählung nach Die griechische Sagenwelt - Apollodors mythologische Bibliothek, Dieterich 1997 (1988), S. 52.
  3. Bibliotheke des Apollodor 2,12-14; Zählung nach Die griechische Sagenwelt - Apollodors mythologische Bibliothek, Dieterich 1997 (1988), S. 51.
  4. Bibliotheke des Apollodor 2,23; Zählung nach Die griechische Sagenwelt - Apollodors mythologische Bibliothek, Dieterich 1997 (1988), S. 53.
  5. Bibliotheke des Apollodor 2,78; Zählung nach Die griechische Sagenwelt - Apollodors mythologische Bibliothek, Dieterich 1997 (1988), S. 69.
  6. Bibliotheke des Apollodor 2,77; Zählung nach Die griechische Sagenwelt - Apollodors mythologische Bibliothek, Dieterich 1997 (1988), S. 69.