dis:orient – Wikipedia

Dis:orient
Webseite mit dem Schwerpunkt auf den Ländern Westasiens und Nordafrikas
Sitz Berlin
Gründer Christoph Sydow (1985–2020), Christoph Dinkelaker und Robert Chatterjee
disorient.de

dis:orient (früher Alsharq) ist eine unabhängige Plattform junger Wissenschaftler und Journalisten mit Schwerpunkt auf den Ländern Westasiens und Nordafrikas. dis:orient ist als gemeinnütziger Verein organisiert und betreibt politische Bildung sowie ein Online-Magazin. Im Jahr 2019 fusionierte Alsharq e.V. mit dem Verein Liqa und änderte seinen Namen in dis:orient. Aus dem Ursprungsprojekt ging zudem der Reiseveranstalter Alsharq Reise GmbH hervor, der politische Studienreisen organisiert.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Blog Alsharq (الشرق, DMG aš-šarq, arabisch = „der Osten“) wurde im August 2005 von Christoph Sydow (1985–2020), Christoph Dinkelaker und Robert Chatterjee gegründet. Motivation dafür war ihre Wahrnehmung, dass Nachrichten über den Nahen und Mittleren Osten in deutschen Medien häufig verkürzt und aus eurozentrischer Perspektive dargestellt werden.[1] Im November 2008 gewann Alsharq den User-Preis zum „Best German Weblog“ bei den Best of the Blogs (BoB-)Awards der Deutschen Welle.[2] Im Jahr 2013 wurde der Blog für den Grimme-Online-Award nominiert.[3]

Beiträge von dis:orient-Mitgliedern erschienen in überregionalen deutschsprachigen Medien, unter anderem Die Zeit, taz, Tagesspiegel, Deutschlandfunk, Zeit Online oder Spiegel Online.[4][5][6][7][8][9][10]

dis:orient e.V.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Online-Magazin dis:orient veröffentlicht überwiegend auf Deutsch, gelegentlich auch auf Englisch. Ein Großteil der Artikel sind Analysen zu Staaten der Region, teils von Redaktionsmitgliedern und teils von Gastautorinnen und -autoren verfasst. Artikelserien kommen zu bestimmten Ereignissen vor, z. B. zum 20. Jahrestag des Oslo-Abkommens[11] oder zum 50. Jahrestag des Sechstagekriegs.[12] Ein häufig wiederkehrendes Element sind Presseschauen von Medien aus der Region anlässlich bedeutender Ereignisse, ebenso wie Rezensionen und Gastkommentare.[13]

Alsharq Reise GmbH[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2010 organisierte das Alsharq-Team eine erste politische Studienreise in den Libanon.[14] Neben der Aufarbeitung geschichtlicher und kultureller Hintergründe stehen bei den Studienreisen insbesondere Begegnungen und Austausch mit der Zivilgesellschaft im Vordergrund. Mitgründer Christoph Dinkelaker sagte 2017 zum Konzept der Alsharq-Reisen: „In Europa verbindet man die Region vor allem mit Krisen, Krieg und Katastrophen. Wir wollen den Fokus stärker auf die Dinge richten, die in der Berichterstattung zu kurz kommen.“[15]

Seit 2010 hat Alsharq politische Studienreisen in folgenden Ländern durchgeführt: Albanien, Ägypten, Bosnien-Herzegowina, Iran, Israel/Palästinensische Autonomiegebiete, Jordanien, Kurdistan-Irak, Libanon, Marokko, Myanmar, Oman, Pakistan, Tunesien, Türkei und Usbekistan.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Quergewebt: Der Nahe Osten: berichten, was sonst zu kurz kommt, 12. Juni 2013. Abgerufen am 21. August 2013
  2. Heise Online: Deutsche Welle zeichnet kubanische Bloggerin aus, 28. November 2008. Abgerufen am 21. Aug. 2013
  3. Grimme-Institut: Nominierte 2013 (Memento vom 21. September 2013 im Internet Archive)
  4. Lea Frehse: Palästinenser: Von wegen Intifada. In: Die Zeit. 16. Dezember 2017, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 3. Januar 2018]).
  5. Christoph Dinkelaker: Die Stadt Maan in Jordanien: Ein Hort des Ungehorsams. In: Die Tageszeitung: taz. 22. April 2014, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 3. Januar 2018]).
  6. Zwischentöne in Schwarz-Weiß. Abgerufen am 3. Januar 2018.
  7. Interview mit Daniel Walter: Unruhen im Iran – Wer sind die Protestierer und wofür stehen sie? In: Deutschlandfunk Kultur. (deutschlandfunkkultur.de [abgerufen am 3. Januar 2018]).
  8. Interview mit Sören Faika: Leise Hoffnung des Aufschwungs in Iran · Deutschlandfunk Nova. In: Deutschlandfunk Nova. (deutschlandfunknova.de [abgerufen am 3. Januar 2018]).
  9. Lea Frehse, Christoph Dinkelaker: Israel: "Menschenrechtsorganisationen werden stigmatisiert". In: Die Zeit. 27. Mai 2016, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 3. Januar 2018]).
  10. Christoph Sydow: Debatte um Abschiebungen: Der Syrienkrieg ist noch lange nicht vorbei. In: Spiegel Online. 29. November 2017 (spiegel.de [abgerufen am 3. Januar 2018]).
  11. Alsharq-Serie: 20 Jahre Oslo-Abkommen – Frieden verhandeln, Konflikt verwalten? disorient.de, 13. September 2013.
  12. Serie 1967–2017 disorient.de
  13. Grimme-Institut: Grimme Online Award 2013 (Memento vom 24. August 2013 im Internet Archive; PDF; 13,7 MB), S. 34
  14. Robert Chatterjee: Alsharq organisiert Reise in den Libanon. (Memento des Originals vom 14. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.alsharq.de, 25. November 2009. Abgerufen am 21. August 2013
  15. Luisa Seeling: Durchs milde Kurdistan. In: sueddeutsche.de. 18. April 2017, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 19. November 2017]).