Alissa Jung – Wikipedia

Alissa Jung (2021)

Alissa Jung (* 30. Juni 1981 in Münster) ist eine deutsche Schauspielerin, Hörspiel- sowie Synchronsprecherin und Ärztin.

Als Kind synchronisierte sie zunächst Filme und Serien, begann dann, Theater zu spielen, und war von 1998 bis 2005 als Alina Heilmann in der ARD-Krankenhausserie In aller Freundschaft zu sehen. 2006 erhielt sie die Hauptrolle in der Sat.1-Telenovela Schmetterlinge im Bauch. International wurde sie 2012 in der Titelrolle des Zweiteilers Ihr Name war Maria (Maria di Nazaret) bekannt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alissa Jung wurde Ende Juni 1981 als erste Tochter des SPD-Politikers Burkhard Jung (seit 2006 Leipziger Oberbürgermeister) und der ehemaligen Kinderkrankenschwester und späteren Musiktherapeutin Juliane Kirchner geboren.[1] Sie hat drei Geschwister.

2008 initiierte sie gemeinsam mit ihrer Schauspielkollegin Janin Ullmann die Hilfsorganisation Schulen für Haiti, die sie seit 2011 als Vorsitzende des Vereins Pen Paper Peace leitet.[2] Der Verein setzt sich für Bildung in Mittelamerika und Europa ein und finanziert unter anderem zwei Schulen in Port-au-Prince (Haiti) und schärft durch Bildungsprojekte das globale Verantwortungsgefühl bei jungen Menschen in Deutschland und Italien.

2015 nahm sie sich eine Auszeit vom Schauspielgeschäft, um ihr Medizinstudium zu beenden. Sie promovierte 2017 zum Thema Zinkmangel und der damit assoziierenden Depressionen. Ihre Dissertation in englischer Sprache schrieb sie unter dem Titel Zinc deficiency is associated with depressive symptoms: results from the Berlin Aging Study II.[3] Im Anschluss arbeitete sie zwei Jahre lang als Kinderärztin in einer Berliner Klinik.[1]

Jung und ihr ehemaliger Lebensgefährte, der Moderator Jan Hahn (1973–2021), haben einen gemeinsamen Sohn (* 1999) und eine Tochter (* 2004). Sie trennten sich nach achtjähriger Beziehung im Herbst 2006.[4][5] 2012 lernte sie während der Dreharbeiten des Zweiteilers Ihr Name war Maria (Maria di Nazaret) den italienischen Schauspieler Luca Marinelli (* 1984) kennen.[6] Das Paar lebt in Berlin und Rom.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfänge und Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1992 bis 1999 war Jung Mitglied des Kinderhörspielensembles des MDR und synchronisierte verschiedene Kinderfilme und Serien, nachdem sie einem Radioaufruf gefolgt war. 1998 sprach sie unter anderem die Simone in der deutschen Synchronisation des tschechischen Märchenfilms Die drei müden Prinzessinnen (O třech ospalých princeznách). 1996 gab sie ihr Bühnendebüt und spielte unter anderem im Leipziger Theaterhaus Schille als Antigone und am Schauspiel Leipzig in Jeff Noons Gelb.

Film und Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Alter von 16 Jahren wurde Jung während einer Theateraufführung für das Fernsehen entdeckt. Ein Jahr später erhielt sie in der ARD-Krankenhausserie In aller Freundschaft die Serienhauptrolle der Schülerin und späteren Fluglotsin Alina Heilmann, die Tochter der Hauptfigur Dr. Roland Heilmann (Thomas Rühmann) und der Friseurin Pia Heilmann (Hendrikje Fitz). Die Schwangerschaft mit ihrem ersten Sohn wurde in die Drehbücher der Serie In aller Freundschaft integriert, die von Jung verkörperte Figur wird in der zweiten Staffel ebenfalls schwanger. Bis zu ihrem Serientod im Jahr 2005 spielte sie in 63 Folgen mit.

Nach ihrem Ausstieg bei In aller Freundschaft übernahm sie von 2006 bis 2007 die Hauptrolle der gelernten Reiseverkehrskauffrau Nelly Heldmann in der Sat.1-Telenovela Schmetterlinge im Bauch. 2012 besetzte sie Giacomo Campiotti in der Titelrolle seines Zweiteilers Ihr Name war Maria, wodurch sie international bekannt wurde. In Florian Froschmayers Verwechslungskomödie Im Brautkleid meiner Schwester spielte sie im selben Jahr an der Seite von David Rott die Doppelrolle der eineiigen Zwillingsschwestern Sina-Marie und Sophie Dahrendorf.

2015 zog sich Jung zunächst aus dem Schauspielgeschäft zurück. 2016 wurden die vorerst letzten Projekte mit ihr ausgestrahlt. 2019 kehrte sie schließlich mit dem von Kritikern gelobten ZDF-Fernsehfilm Das Menschenmögliche, für den sie für den Grimme-Preis 2020 nominiert wurde, in den Schauspielberuf zurück.[7] In der sechsteiligen ZDF-Dramaserie Der Überfall gehörte sie im Frühjahr 2022 als Nebendarstellerin der Petra Lause zur Stammbesetzung.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kino[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2006: Der erste Engel (Kurzfilm)
  • 2010: Schafe zählen (Kurzfilm)
  • 2012: Ihr Name war Maria (Maria di Nazaret) (Zweiteiler)
  • 2013: Der Passagier (Kurzfilm)
  • 2013: Zweisitzrakete
  • 2016: Open My Eyes

Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehfilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehserien und -reihen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Synchronrollen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1998: Die drei müden Prinzessinnen (O třech ospalých princeznách) als Simone für Magdalena Chrzova

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alissa Jung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Nicole Rieß: Fernsehen: Ärztin oder Schauspielerin – Alissa Jung möchte am liebsten beides sein. 9. Juli 2019, abgerufen am 9. Juli 2019.
  2. Pen Paper Peace, Der Verein – Über uns. (Memento vom 18. Januar 2016 im Internet Archive)
  3. Zinc deficiency is associated with depressive symptoms: results from the Berlin Aging Study II Dissertation von Alissa Jung bei refubium.fu-berlin.de.
  4. RP ONLINE: Soap-Star und TV-Moderator: Alissa Jung und Jan Hahn: Trennung nach acht Jahren. 28. August 2007, abgerufen am 28. August 2007.
  5. Der Berliner TV-Star Alissa Jung spricht in der B.Z. am Sonntag über ihr Liebes-Aus mit Sat.1-Moderator Jan Hahn und ihr Leben als Mutter, Studentin und Schauspielerin – B.Z. – Die Stimme Berlins. In: Berliner Zeitung. 4. Mai 2008, abgerufen am 4. Mai 2008 (deutsch).
  6. Alissa Jung fand nach 5 Jahren neue Liebe – B.Z. – Die Stimme Berlins. In: Berliner Zeitung. 24. November 2012, abgerufen am 24. November 2012 (deutsch).
  7. Nominierungen für den Grimme-Preis 2020. grimme-preis.de, abgerufen am 24. Februar 2020.