Alfred Bock (Schriftsteller) – Wikipedia

Alfred Bock

Alfred Bock (* 14. Oktober 1859 in Gießen; † 6. März 1932 ebenda) war ein deutscher Fabrikant und Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alfred Bock entstammte einer alteingesessenen, wohlhabenden und musischen Gießener jüdischen Familie; er trat 1926 aus dem Judentum aus.[1] Der Vater war Fabrikant und betrieb eine Zigarrenfabrik in Gießen, die von Sohn Alfred übernommen wurde, der zeitlebens in seiner Heimatstadt ansässig blieb. Seine ausgedehnten Handelsreisen führten ihn quer durch Hessen und boten ihm Einblick in die Lebens- und Gedankenwelt der Bevölkerung.

Sein Sohn Werner Bock (1893–1962) wurde ebenfalls Schriftsteller.

Künstlerisches Schaffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bocks zahlreiche zeitgenössischen Erzählungen und Romane sind heute weitgehend vergessen. Zu Lebzeiten war er als hessischer Heimatdichter hoch angesehen. Carl Zuckmayer hegte die Absicht, Bocks Romane zu dramatisieren, verwirklichte diesen Plan letztlich aber nicht.

Mit seinen Vogelsberg-Erzählungen (zum Beispiel Der Hausierer), die im Lauterbacher Anzeiger im Vorabdruck erschienen, erreichte er ein breites Publikum und konnte der bäuerlichen Bevölkerung des Vogelsbergs ein bleibendes Denkmal setzen.

Auszeichnungen und Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke (in Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gedichte, 1889
  • Deutsche Dichter in ihren Beziehungen zur Musik, 1893
  • Aus einer kleinen Universitätsstadt. Kulturgeschichtliche Bilder, 1896
  • Die Prinzessin von Sestri, 1900
  • Kinder des Volkes, Roman, 1900
  • Albertine von Grün. Eine Liebesgeschichte aus der Genieperiode, 1910
  • Die Messfahrt und andere Novellen, 1913
  • Die harte Scholle. Ausgewählte Romane und Novellen, 1913
  • Die leere Kirche, Roman, 1915
  • Der Schlund, 1920
  • Wege im Schatten, Erzählungen, 1930

Tagebücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alfred Bock, Tagebücher, hrsg. v. Werner Bock

Neuausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fritz Droop: Alfred Bock. Ein Lebens- und Schaffensbild. Braun, Marburg 1919
  • Michael Keuerleber: Alfred-Bock-Bibliographie. Litblockin, Fernwald 1990, ISBN 3-923915-59-4
  • Michael Keuerleber: Alfred-Bock-Lesebuch. Litblockín, Fernwald 1991, ISBN 3-923915-65-9
  • Michael Keuerleber: Untersuchungen zum Werk Alfred Bocks. (= Gießener Arbeiten zur neueren deutschen Literatur und Literaturwissenschaft; 15). Lang, Frankfurt am Main u. a. 1996, ISBN 3-631-48848-3
  • Günter Schweig: Bock, Alfred. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 341 (Digitalisat).
  • Ein Straßenname in Gießen und „Ein Sucher nach dem Herzen der Dinge“. Der Schriftsteller Alfred Bock". In: Literarisches Leben in Oberhessen, Gießen 1993
  • Alfred Bock (1859–1932). Ein Gießener Schriftsteller. Ausstellungskatalog. Universitätsbibliothek Gießen, Gießen 1979 (Digitalisat)
  • Bock, Alfred. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 3: Birk–Braun. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 1995, ISBN 3-598-22683-7, S. 233–239.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michael Keuerleber, Alfred-Bock-Lesebuch 1991, S. 45.
  2. Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1913, Beilage Nr. 28, S. 252.
  3. Michael Keuerleber, Alfred-Bock-Lesebuch, Gießen 1991, S. 101