Alexander Rybak – Wikipedia

Alexander Rybak (2018)

Alexander Igorovitsj Rybak (entsprechend der norwegischen Schreibweise; belarussisch Алякса́ндр І́гаравіч Рыба́к, deutsche Transkription Aljaksándr Íharawitsch Rybák, durch Transkription der russischen Sprache Alexander Igorewitsch Rybak, * 13. Mai 1986 in Minsk) ist ein belarussisch-norwegischer Sänger, Violinist, Komponist und Schauspieler.

Er wurde durch seinen Sieg mit dem Song Fairytale beim Eurovision Song Contest 2009 bekannt. Mit 387 Punkten erreichte er die höchste Punktzahl vor der Reform des Votingsystems im Jahr 2016 und mit 169 Punkten den größten Vorsprung in der Geschichte des Eurovision Song Contests. 2018 qualifizierte er sich abermals für Norwegen beim Eurovision Song Contest und belegte mit That’s How You Write a Song den 15. Platz.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kindheit und Karrierebeginn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alexander Rybak wurde 1986 in eine Künstlerfamilie in der Weißrussischen Sozialistischen Sowjetrepublik hineingeboren. Seine Mutter ist die Pianistin Natalia Walentinowna Rybak, sein Vater der Violinist Igor Alexandrowitsch Rybak. Im Alter von vier Jahren siedelte Rybak mit seinen Eltern nach Norwegen über. Dort wuchs er in Nesodden, einem Vorort von Oslo auf. Er spricht fließend Norwegisch, Englisch und Russisch. Bereits im Alter von fünf Jahren lernte er das Klavier- und Geigespielen. Ebenso widmete er sich dem Gesang und der Komposition eigener Musikstücke. Später übernahm er in Bergen das Amt des Konzertmeisters für Ung Symfoni, dem größten Jugend-Symphonieorchester Norwegens.

2004 erhielt Rybak in Norwegen den renommierten Anders-Jahres-Kulturpreis. Zwei Jahre später gewann er mit seinem selbstkomponierten Song Foolin’ den Talentwettbewerb Kjempesjansen des Norwegischen Rundfunks (NRK). Er trat unter anderem mit dem israelischen Violinisten Pinchas Zukerman auf und schlug neben der Arbeit als Sänger, Komponist und Violinist parallel eine Karriere als Schauspieler ein. Rybak übernahm unter anderem eine Hauptrolle in einer Inszenierung des Musicals Anatevka am Osloer Nye Teater, die ihm 2007 den Heddaprisen einbrachte. 2009 feierte Rybak sein Spielfilmdebüt mit einer Nebenrolle in Grete Salomonsens norwegischen Jugendfilm Yohan – Barnevandreren, der ab Anfang Dezember 2009 in den norwegischen Kinos zu sehen war.

Teilnahme am Eurovision Song Contest 2009[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 21. Februar 2009 entschied Rybak in Oslo den Melodi Grand Prix, die norwegische nationale Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2009 in Moskau, mit dem Lied Fairytale für sich. Er hatte großen Vorsprung zum zweitplatzierten Titel Butterflies von Tone Damli Aaberge (Rybak erhielt 747.888 Punkte, Aaberge 121.856 Punkte).[1]

Alexander Rybak auf der Siegerpressekonferenz des Eurovision Song Contest 2009

Der Titel belegte im Frühjahr 2009 acht Wochen lang Platz eins der norwegischen Charts. Am 16. Mai 2009 gelang es Rybak, mit Rekordvorsprung den Eurovision Song Contest für sich zu entscheiden. Mit einer Gesamtpunktzahl von 387 Punkten überbot er den bisherigen Finalrekord von 292 Punkten, den die finnische Gruppe Lordi mit dem Titel Hard Rock Hallelujah 2006 in Athen aufgestellt hatte.[2] Gleichzeitig erreichte der Beitrag den bis dahin größten Abstand zum Zweitplatzierten.

Nach dem Songcontest 2009[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2011 nahm er als Tänzer an der schwedischen Ausgabe von Let’s Dance teil.[3] 2014 steuerte er das Lied Into a Fantasy zum Soundtrack des Films Drachenzähmen leicht gemacht 2 bei.[4]

Rybak veröffentlichte mehrere Alben und Singles mit Songs in Englisch, Norwegisch, Belarussisch und Russisch. 2018 gewann er mit That’s How You Write a Song die norwegische Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2018. Beim Wettbewerb in Lissabon belegte er mit 144 Punkten den 15. Platz.[5]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  NO
2009 Fairytales DE16
(4 Wo.)DE
AT46
(1 Wo.)AT
CH65
(1 Wo.)CH
NO1
(19 Wo.)NO
Erstveröffentlichung: 29. Mai 2009
2010 No Boundaries NO7
(9 Wo.)NO
Erstveröffentlichung: 16. Juni 2010
2011 Visa vid Vindens Ängar NO7
(7 Wo.)NO
Erstveröffentlichung: 15. Juni 2011
mit Mats Paulson
2012 Christmas Tales NO34
(1 Wo.)NO
Erstveröffentlichung: 23. November 2012
2015 Trolle og den magiske fela
Erstveröffentlichung: 2. Dezember 2015

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  NO
2009 Fairytale
Fairytales
DE4
Gold
Gold

(20 Wo.)DE
AT10
(14 Wo.)AT
CH3
(7 Wo.)CH
UK10
Silber
Silber

(3 Wo.)UK
NO1
Gold
Gold

(22 Wo.)NO
Erstveröffentlichung: 15. Mai 2009
Funny Little World
Fairytales
NO1
(9 Wo.)NO
nur in Norwegen veröffentlicht
Roll with the Wind
Fairytales
NO10
(2 Wo.)NO
Erstveröffentlichung: 12. Dezember 2009
2015 Typisk norsk
NO12
Platin
Platin

(9 Wo.)NO
Katastrofe & Alexander Rybak
2018 That’s How You Write a Song
NO28
Platin
Platin

(2 Wo.)NO
Erstveröffentlichung: 15. Januar 2018

Weitere Singles

  • 2009: I Don’t Believe in Miracles / Superhero
  • 2010: Oah!
  • 2010: Europe’s Skies
  • 2011: Resan till dig
  • 2011: Небасхіл Еўропы (aus „Budzma! Tuzin. Perasagruzka-2“)
  • 2012: I’ll Show You
  • 2012: Leave Me Alone
  • 2013: 5 to 7 Years
  • 2014: Into a Fantasy
  • 2014: What I Long For
  • 2015: Kotik
  • 2016: I Love You as Before
  • 2016: I Came to Love You
  • 2016: Return
  • 2016: Foolin’
  • 2018: Mom

Videoalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2009: Fairytale – The Movie

Auszeichnungen für Musikverkäufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldene Schallplatte

  • Finnland Finnland
    • 2009: für die Single Fairytale
  • Schweden Schweden
    • 2009: für das Album Fairytales

Platin-Schallplatte

  • Schweden Schweden
    • 2009: für die Single Fairytale

5× Goldene Schallplatte

  • Russland Russland
    • 2009: für das Album Fairytales

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
Silber Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Deutschland (BVMI) 0! S  Gold1 0! P 150.000 musikindustrie.de
 Finnland (IFPI) 0! S  Gold1 0! P 6.887 ifpi.fi
 Norwegen (IFPI) 0! S  Gold1  2× Platin2 105.000 ifpi.no NO2
 Russland (NFPF) 0! S  Gold1  2× Platin2 50.000 2m-online.ru
 Schweden (IFPI) 0! S  Gold1  Platin1 40.000 sverigetopplistan.se
 Vereinigtes Königreich (BPI)  Silber1 0! G 0! P 200.000 bpi.co.uk
Insgesamt  Silber1  5× Gold5  5× Platin5

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Norwegischer Vorentscheid 2009 (Memento vom 19. Februar 2009 im Internet Archive)
  2. Anja Kelber: Rekordsieg für Norwegen (Memento vom 20. Mai 2009 im Internet Archive) bei eurovision.de (17. Mai 2009)
  3. Det här är Let’s dance (Memento vom 17. März 2011 im Internet Archive) (schwedisch)
  4. esctoday.com: Norway: Alexander Rybak- from a Fairytale Into a Fantasy
  5. https://www.eurovision.de/teilnehmer/Alexander-Rybak-Biografie-des-ESC-Teilnehmers-Norwegens,norwegen1196.html
  6. a b Chartquellen: DE AT CH NO UK
  7. www.mic.no

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alexander Rybak – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien