Albrecht Surkau – Wikipedia

Albrecht Surkau (* 1941 in Berlin; † 9. März 2018 in München) war ein deutscher Regisseur. Bekannt geworden ist er vor allem durch seine über 150 Hörspielinszenierungen.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Surkau studierte Theaterwissenschaft an der Universität Leipzig und kam 1968 zum Staatlichen Komitee für Rundfunk, dem späteren Rundfunk der DDR, wo er vor allem bei internationalen Hörspielen Regie führte und mit frühen Stereo- und Kunstkopfaufnahmen experimentierte. 1973 führte er Regie beim ersten Hörspiel des Rundfunks der DDR in Kunstkopf-Stereofonie Blues, Text: Ernst Bruun Olsen, Komposition: Wolfgang Preißler. Daneben war er auch als erfolgreicher Theaterregisseur tätig.

Nach jahrelangen Auseinandersetzungen in der Hauptabteilung Funkdramatik des Rundfunk der DDR hatte Surkau zusammen mit seiner ebenfalls im DDR-Rundfunk tätigen Frau ein 200-seitiges Schreiben an Erich Honecker gerichtet, in dem sie die Kulturpolitik der DDR und speziell des Hörfunks grundsätzlich kritisierten. Zermürbende und über Jahre erfolglose Bemühungen um die Veränderung der hierarchischen Strukturen im DDR-Rundfunk führten letztlich zur Entscheidung die DDR verlassen zu wollen, was ebenso Inhalt des Schreibens war. Daraufhin wurde Albrecht Surkau sofort und fristlos aus dem Rundfunk der DDR entlassen. Es folgten zahlreiche Gewahrsamnahmen und Verhöre beim Ministerium für Staatssicherheit, Hausdurchsuchungen und die Beschlagnahme von Manuskripten. Ein Jahr später, im April 1985, erfolgte mit der offiziellen Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der DDR die Ausbürgerung von Albrecht Surkau.[2]

Nach seiner Übersiedlung nach Westdeutschland arbeitete Surkau als freier Hörspielregisseur für die Sendeanstalten der ARD. Seine Inszenierung von Tacheles mit Dr. Klaun (Text: Rainer Puchert) wurde im Juli 1997 zum Hörspiel des Monats gewählt. Seine letzte Regiearbeit für den Hörfunk war das Kriminalhörspiel Mordio XY, das 1999 von DeutschlandRadio Berlin (heute Deutschlandfunk Kultur) produziert wurde.[3]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Features
Hörspiele[5]

Einige Arbeiten als Hörspielregisseur:

Tonträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Frank Schröder: Der Fall Albrecht Surkau. DS Kultur 1993.
  • Matthias Thalheim: Kunstkopf-Stereofonie und Hörspiel, ISBN 978-3-7375-9781-4
  • Patrick Conley: Der parteiliche Journalist – Die Geschichte des Radio-Features in der DDR, Verlag Metropol, 2012, ISBN 978-3-86331-050-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. HörDat
  2. Silvia Müller: Der Rundfunk als Herrschaftsinstrument der SED, 1993, S. 35 [1]
  3. Mordio XY. Ursendung am 17. Mai 1999. (Memento des Originals vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.deutschlandradio.de (DeutschlandRadio Berlin)
  4. Analyse des Features über Angela Davis in: Patrick Conley: Der parteiliche Journalist. Metropol, Berlin 2012, ISBN 978-3-86331-050-9. S. 188–193.
  5. Deutsches Rundfunkarchiv DRA