Albert Karchow – Wikipedia

Albert Rudolf Karchow (* 23. Juli 1866 in Berlin; † 10. Mai 1945 in Potsdam) war ein deutscher Schauspieler bei Bühne und Film.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn des Kaufmanns Paul Friedrich Karchow und seiner Frau Marie, geb. Vermeng,[1] ergriff nach einer Gymnasialausbildung zunächst den Beruf seines Vaters,[2] ehe er sehr spät zur Schauspielerei stieß. Für die Spielzeit 1909/10 ist Karchows erstes Festengagement nachzuweisen, das ihn sogleich an das renommierte Deutsche Theater Berlin zu Max Reinhardt führte. Hier stand er für Reinhardts filmische Umsetzung der Pantomime Sumurun mit dem Part des Obereunuchen im Jahre 1910 auch erstmals vor einer Filmkamera. Karchow blieb bis 1913 dem Deutschen Theater verbunden, verschwand dann aber schließlich genauso schlagartig aus dem Blickfeld der theaterinteressierten Öffentlichkeit wie er aufgetaucht war. In diese Jahre fällt auch die Ausbildung des Sohnes Ernst aus der Ehe mit der anderthalb Jahre jüngeren Margarethe Bauermeister, der an der Seite seines Vaters in der Spielzeit 1911/12 am Deutschen Theater seinen Einstand als Bühnenschauspieler gab. Außer ihm entstammten der Ehe noch drei weitere Söhne.

Albert Karchow machte erst wieder ab Ende der 1920er Jahre ein wenig von sich reden, als er mit kleinen Filmrollen regelmäßig vor die Kamera trat. Man sah ihn unter anderem als Makler in Skandal in Baden-Baden an der Seite von Brigitte Helm, mit einem Chargenpart in Fritz Langs Leinwandklassiker M, als Dorfschulze in Wenn am Sonntagabend die Dorfmusik spielt, als Prozesszuschauer an der Seite Pola Negris in dem Mutterdramolett Mazurka sowie mehrfach an der Seite der Leinwandidole Willy Fritsch (Hokuspokus, Amphitryon – Aus den Wolken kommt das Glück, Glückskinder, Sieben Ohrfeigen, Die Geliebte, Anschlag auf Baku) und Heinz Rühmann (Der Mann, der Sherlock Holmes war, Nanu, Sie kennen Korff noch nicht?). Karchow stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[3]

Karchow war ab 1924 in zweiter Ehe mit Helene Hipauf verheiratet. Er starb 1945 zwei Tage nach Kriegsende in seiner Wohnung in Potsdam-Babelsberg an einem Lungenödem.[4]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geburts- und Taufregister der Berliner St.-Jacobi-Kirche, Nr. 1698/1866 (online auf Ancestry, kostenpflichtig). Die Eltern heirateten ein Jahr nach seiner Geburt.
  2. Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 2: Hed–Peis. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1961, DNB 451560744, S. 794.
  3. Karchow, Albert. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten. Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Arndt-Verlag, Kiel 2020, ISBN 978-3-88741-290-6, S. 313.
  4. Stadtarchiv Potsdam, Sterberegister Standesamt Potsdam-Babelsberg, Nr. 74/1945.