Abdelkarim (Kabarettist) – Wikipedia

Abdelkarim (2023)

Abdelkarim (* 6. Oktober 1981[1] in Bielefeld,[2] bürgerlich Abdelkarim Zemhoute) ist ein deutsch-marokkanischer Komiker, Kabarettist und Fernsehmoderator. Er lebt in Duisburg.[3]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abdelkarim wurde als Sohn marokkanischer Einwanderer geboren. Nach dem Abitur studierte er erst ein Jahr lang Germanistik und Islamwissenschaft und wechselte danach zu Jura. Er brach das Studium jedoch ab, um sich auf seine Comedykarriere zu konzentrieren.[4] Seinen ersten Auftritt hatte er 2007 im Kölner Wohnzimmertheater.[2] Abdelkarims Programm umfasst u. a. seine Erfahrung mit der Jugendkultur, der Hauptschule und dem Leben als marokkanischer Migrant, der in Bielefeld geboren und aufgewachsen ist. Dazu gehört u. a. die Rapszene. Laut eigener Aussage basiert sein Programm Zwischen Ghetto und Germanen auf eigenen Erlebnissen, die er humoristisch aufbereitet.[2]

Ottfried Fischer sagte über ihn in der Laudatio zum Gewinn des Hölzernen Stuttgarter Besens 2012:

„Abdelkarim sieht nur aus wie Stand-up-Comedy. Aber wenn er seinen Alltag humoristisch verarbeitet, wird’s ganz von selbst politisch. Weil er weiß, was der Witz an seiner Sache ist, braucht er auch keine Gesinnung obendrauf. Ein Besen für den politischen Unterhaltungskünstler Abdelkarim.“

Mit seinem ersten Soloprogramm Zwischen Ghetto und Germanen, das im Januar 2014 auch als CD erschien, war er bis Ende 2016 auf Deutschland-Tournee.[5] Sein Nachfolgeprogramm, mit dem ab Januar 2017 auf Deutschland-Tournee war, hatte den Titel Staatsfreund Nr. 1.[6]

Auf dem Rückweg von einem Dreh auf einer sogenannten „Hygienedemo“ gegen die Beschränkungen während der COVID-19-Pandemie in Deutschland am 1. Mai 2020 in Berlin wurde Abdelkarims Kamerateam der heute-show von ca. 15 bis 20 Personen in der Rochstraße in Berlin-Mitte angegriffen.[7] Während er selbst unverletzt blieb, wurden vier Teammitglieder verletzt ins Krankenhaus gebracht und ein weiteres leicht verletzt.[8] Sechs Tatverdächtige wurden festgenommen,[9] darunter „polizeilich auffällige“ Personen, die laut Berliner Polizei dem linken Spektrum zuzuordnen sind. Die Abteilung Polizeilicher Staatsschutz des Landeskriminalamtes Berlin übernahm die Ermittlungen.[10] Das Amtsgericht Tiergarten verurteilte vier Angeklagte im Januar 2024 zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung und Zahlung von Schadenersatz. In ihrem Geständnis gaben die Täter an, dass es sich um eine Verwechslung handelte, sie gingen davon aus, dass es sich bei den Opfern um Personen aus dem rechten Spektrum handelte und nicht um Pressevertreter.[11]

Seit dem 21. Januar 2021 betreibt Abdelkarim mit Autor Lutz Birkner den wöchentlichen Podcast nich.nich.nich., der u. a. auf Spotify, Apple Music und Podigee abgerufen werden kann. Zum Start der Saison 2021/2022 übernahm er die Moderation der Fußball-Comedy-Show Tippitaka auf DAZN.[12]

Am 15. November 2021 startete seine neue Sendung Team Abdel im WDR Fernsehen.[13]

Abdelkarim wirkte beim 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag 2023 in Nürnberg mit.

Abdelkarim war 2023 Kandidat der 16. Staffel von Let’s Dance und belegte mit seiner Profi-Tanzpartnerin Kathrin Menzinger den 13. Platz.

2023/24 geht Abdelkarim mit seinem Programm Wir beruhigen uns auf Tournee.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abdelkarim beim Deutschen Fernsehpreis 2018

Programme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2014: Zwischen Ghetto und Germanen, CD, WortArt
  • 2018: Staatsfreund Nr. 1, CD, WortArt
  • 2021: Wir beruhigen uns

TV-Auftritte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Abdelkarim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Profil bei rtl2.de. RTL2 Fernsehen GmbH & Co. KG, archiviert vom Original am 5. Juni 2010; abgerufen am 4. Januar 2014.
  2. a b c Ein Araber aus der Provinz. In: funkhauseuropa.de. Westdeutscher Rundfunk, 3. November 2010, archiviert vom Original am 24. Februar 2011; abgerufen am 4. Januar 2014.
  3. welt.de: „Warum wir plötzlich über Ausländer lachen dürfen“, abgerufen am 15. September 2015.
  4. Vorstellung der Gäste bei "Hart aber fair". In: www.daserste.de. Abgerufen am 26. März 2018.
  5. abdelkarim.tv: Kurzbiografie (Memento vom 25. September 2015 im Internet Archive), abgerufen am 15. September 2015.
  6. abdelkarim.tv: Kurzbiografie (Memento vom 25. September 2015 im Internet Archive), abgerufen am 15. März 2017.
  7. Jörn Hasselmann, Vivien Krüger: Seehofer spricht von Angriff auf die Pressefreiheit. Nach Attacke auf „Heute-Show“-Team in Berlin. tagesspiegel.de, 3. Mai 2020, abgerufen am 4. Mai 2020.
  8. Welt: „Heute Show“-Kamerateam angegriffen – Mehrere Verletzte – Welt. In: merkur.de. 1. Mai 2020, abgerufen am 1. Mai 2020.
  9. B.Z.: Festnahmen bei Demo am Rosa-Luxemburg-Platz – der 1. Mai im Liveblog. In: bz-berlin.de. 1. Mai 2020, abgerufen am 1. Mai 2020.
  10. Dreharbeiten für „heute-show“: „Egal, ob rechts, links oder sonstwie motiviert“. Auf: FAZ.net, 2. Mai 2020, abgerufen am 2. Mai 2020.
  11. Philipp Siebert: Attacke auf ZDF-Team: Diese Strafen erhalten die Angeklagten. In: morgenpost.de. 8. Januar 2024, abgerufen am 8. Januar 2024.
  12. SportBuzzer: Parallel zu den Live-Spielen am Samstagnachmittag, die weiterhin exklusiv bei Sky zu sehen sind, sendet DAZN die neue Unterhaltungsshow "Tippitaka", angelehnt an den beim FC Barcelona geprägten Spielstil Tikitaka. Comedian Abdelkarim und seine Gäste vom 10. August 2021
  13. Team Abdel - Gesellschaftspolitische Comedy mit Abdelkarim. 11. November 2021, abgerufen am 15. November 2021.
  14. Tanja Beeskow: Preisträger "Best Newcomer": Abdelkarim. Abgerufen am 16. Oktober 2022.
  15. Der Recklinghäuser Hurz – der schräge Comedy-Preis! Abgerufen am 16. August 2023 (deutsch).
  16. Till Reiners' Happy Hour - Folge 7. Abgerufen am 16. Oktober 2022.