360-km-Rennen von Jerez 1986 – Wikipedia

Brun Motorsport-Porsche 926C
Der drittplatzierte Jaguar-XJR-6 von Derek Warwick und Jan Lammers

Das 360-km-Rennen von Jerez 1986, auch Trofeo Silk Cut, Jerez, fand am 3. August auf dem Circuito de Jerez statt und war der sechste Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres.

Das Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Starterfehler war der Auslöser einer Kettenreaktion, die zu einer Kollision aller drei Werks-Jaguar in der ersten Runde führte. Das Pace-Car führte das Starterfeld, gefolgt vom aus der Pole-Position startenden Walter Brun im Porsche 956, durch die Einführungsrunde zurück zur Start-und-Ziel-Geraden. Brun fuhr langsam im dritten Gang und wartete auf die Startfreigabe. Obwohl die Ampel noch auf Rot stand, überholten die drei Jaguar-Fahrer Gianfranco Brancatelli, Eddie Cheever und Derek Warwick Brun noch vor der Startlinie. Wie sich nach dem Rennen herausstellte, unterband ein lokaler Funktionär den Abbruchsversuch des US-amerikanischen Starters, indem er illegal die Ampel auf Grün schaltete. Das sorgte für Irritationen im Feld. Während Brancatelli in Führung liegend kurz vom Gas ging, fuhr ihm der hinterherfahrende Warwick in der ersten Kurve seitlich ins Auto und drehte sich von der Strecke. Eddie Cheever konnte nicht mehr ausweichen und kollidierte ebenfalls mit Brancatelli. Während Warwick den abgestorbenen Motor des Jaguar nach zwei Runden wieder starten konnte und dem Feld hinterherfuhr, mussten die beiden übrigen Jaguar zur Reparatur der Karosserien die Boxen ansteuern. Im weitern Verlauf des Rennens fielen beide Wagen mit Defekten an den Antriebswellen aus.

Derek Warwick konnte das Rennen fortsetzen und erreichte mit Partner Jan Lammers den dritten Endrang und hielt dadurch seine Chancen auf den Gewinn des Fahrer-Weltmeistertitels aufrecht. Nach dem Debakel im Team von Tom Walkinshaw blieben die Brun-Porsche ungefährdet. Oscar Larrauri und Jesús Pareja gewannen im Porsche 962C vor Teameigner Walter Brun und Frank Jelinski im 956. In der C2-Klasse blieben Gordon Spice und Ray Bellm im Spice SE86C erfolgreich.

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlussklassement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 C1 18 Schweiz Brun Motorsport Argentinien Oscar Larrauri
SpanienSpanien Jesús Pareja
Porsche 962C 86
2 C1 17 Schweiz Brun Motorsport Schweiz Walter Brun
Deutschland Frank Jelinski
Porsche 956 86
3 C1 52 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Silk Cut Jaguar Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Derek Warwick
NiederlandeNiederlande Jan Lammers
Jaguar XJR-6 84
4 C1 9 Deutschland Obermaier Racing ItalienItalien Fulvio Ballabio
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Dudley Wood
Deutschland Jürgen Lässig
Porsche 956 82
5 C2 10 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Spice Engineering Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gordon Spice
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ray Bellm
Spice SE86C 79
6 C2 75 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich ADA Engineering Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Evan Clements
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ian Harrower
Gebhardt JC843 78
7 C2 105 ItalienItalien Kelmar Racing ItalienItalien Pasquale Barberio
ItalienItalien Maurizio Gellini
Tiga GC85 77
8 C1 33 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Fitzpatrick Racing SpanienSpanien Fermín Vélez
SpanienSpanien Emilio de Villota
Porsche 956B 76
9 C1 66 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cosmic Racing Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tiff Needell
Griechenland Costas Los
March 84G 69
10 C2 97 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich RBR Tiga Marokko Max Cohen-Olivar
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Palmer
Tiga GC285 64
Nicht klassiert
11 C2 72 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Bartlett Racing with Goodman Sound Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Robin Donovan
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nick Adams
Bardon DB1 57
Ausgefallen
12 C2 89 Norwegen Martin Schanche Racing Norwegen Torgjer Kleppe
Norwegen Martin Schanche
Argo JM19 75
13 C2 98 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich RBR Tiga OsterreichÖsterreich Pierre Chauvet
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Andrews
Tiga GC286 73
14 C1 51 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Silk Cut Jaguar Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Eddie Cheever
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Martin Brundle
Jaguar XJR-6 40
15 C1 53 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Silk Cut Jaguar ItalienItalien Gianfranco Brancatelli
FrankreichFrankreich Jean-Louis Schlesser
Jaguar XJR-6 12
16 C2 99 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich RBR Tiga Danemark Thorkild Thyrring
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Sheldon
Tiga GC286 12
17 C1 55 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Fitzpatrick Racing SpanienSpanien Paco Romero
SpanienSpanien Adrián Campos
Porsche 962C 7

Nur in der Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
18 C1 ItalienItalien Sponsor Gest Team ItalienItalien Alessandro Nannini Lancia LC2-85

Klassensieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klasse Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
C1 Argentinien Oscar Larrauri SpanienSpanien Jesús Pareja Porsche 962C Gesamtsieg
C2 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gordon Spice Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ray Belllm Spice SE86C Rang 5

Renndaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeldet: 18
  • Gestartet: 17
  • Gewertet: 10
  • Rennklassen: 2
  • Zuschauer: 4500
  • Wetter am Renntag: heiß und trocken
  • Streckenlänge: 4,218 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 2:27:47,340 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 86
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 362,748 km
  • Siegerschnitt: 147,270 km/h
  • Pole Position: Frank Jelinski – Porsche 956 (#17) – 1:33,480 = 162,438 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Oscar Larrauri – Porsche 962C (#18) – 1:38,090 = 154,805 km/h
  • Rennserie: 6. Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft 1986

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorgängerrennen
1000-km-Rennen von Brands Hatch 1986
Sportwagen-Weltmeisterschaft Nachfolgerennen
1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1986